Eisenmangel bei Kindern: Auf diese Symptome achten

Die Comic- und Zeichentrickfigur Popeye hat wohl einen Beitrag dazu geleistet, dass Kinder eher bereit sind, Spinat zu essen. Das Gemüse verleiht zwar keine Superkräfte, erhöht aber die Eisenaufnahme. Und das ist besonders wichtig, wenn bedacht wird, wie häufig Eisenmangel bei Kindern ist. Ein Experte erläutert, durch welche Symptome dieser Mangel erkannt werden kann.

Der pädiatrische Gastroenterologe Dr. Kadakkal Radhakrishnan erklärt in einem aktuellen Beitrag der renommierten Cleveland Clinic (USA), was Eisen ist, wie viel Ihr Kind täglich benötigt und wie ein Eisenmangel erkannt werden kann.

Was ist Eisen und warum ist es wichtig?

Eisen (Fe) ist ein Mineralstoff, den unser Körper benötigt, um zu wachsen, sich zu entwickeln und eine Substanz namens Hämoglobin zu produzieren. Hämoglobin ist ein Protein in den roten Blutkörperchen, das der Körper verwendet, um Sauerstoff durch den Körper zu transportieren.

Unser Eisenspiegel wird durch unsere Ernährung bestimmt. Es gibt eine Fülle verschiedener Lebensmittel, die diesen wichtigen Mineralstoff enthalten (einschließlich Spinat). Wenn wir mehr aufnehmen, als wir benötigen, speichert unser Körper den Überschuss für die spätere Verwendung. Ein Eisenmangel kann im Wesentlichen zwei Ursachen haben:

Sie nehmen nicht genug Eisen auf, um Ihren Vorrat aufrechtzuerhalten.

Es passiert etwas, das dazu führt, dass Ihr Körper mehr Eisen aus Ihrem Vorrat verbraucht, als er es normalerweise tun würde.

Wenn Sie nicht das benötigte Eisen erhalten, liegt ein niedriger Hämoglobinwert vor. Das bedeutet im Grunde, dass nicht so viel Sauerstoff in Ihrem Blut zirkuliert, wie es sein sollte. Obwohl die Symptome oft subtil sind, können sie sich langsam aber sicher zu ziemlich unangenehmen Gesundheitsproblemen summieren. Mehr dazu später.

Wie viel Eisen brauchen Kinder?

Die Menge an Eisen, die ein Kind am Tag zu sich nehmen muss, hängt davon ab, ob es ernährungsbedingte Einschränkungen hat oder nicht. Denn das in Fleisch, Fisch und Geflügel enthaltene Eisen (Häm-Eisen) kann vom Körper leichter aufgenommen werden als Eisen aus pflanzlichen Quellen (Nicht-Häm-Eisen).

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, dass Jugendliche und Erwachsene zwischen 10 und 15 mg und Kinder zwischen 8 und 10 mg Eisen pro Tag aufnehmen sollen.

„Eisen ist für die Entwicklung Ihres Kindes unerlässlich und ein Eisenmangel kann die Gesundheit und das Wachstum Ihres Kindes beeinträchtigen – und sogar zu Anämie führen“, warnt Dr. Radhakrishnan.

Gute Eisenlieferanten sind unter anderem rotes Muskelfleisch oder Leber. Gute pflanzliche Eisenlieferanten sind beispielsweise Hülsenfrüchte wie Linsen oder Sojabohnen, Nüsse und Samen wie Pistazien oder Sonnenblumenkerne, Gemüse und Kräuter wie Brunnenkresse, Petersilie oder Zwiebeln.

Ursachen für Eisenmangel bei Kindern

Laut Dr. Radhakrishnan kommt Eisenmangel bei Kindern relativ häufig vor. Er tritt normalerweise aus vier Hauptgründen auf:

Schlechte Ernährung: Bei Kindern besteht ein höheres Risiko für Eisenmangel, da sie mehr davon benötigen als Erwachsene. Übertreiben Sie es aber nicht mit der Milch! Eine Ernährung mit zu viel Milch kann das Risiko eines Eisenmangels bei einem Kind erhöhen.

Schnelles Wachstum: Das Wachstum von Kindern kann unvorhersehbar und fast schon komisch schnell sein! Wenn sich Ihr Kind mitten in einem Wachstumsschub befindet, benötigt es zusätzliches Eisen in seiner Ernährung.

Blutverlust: In manchen Fällen ist der Blutverlust offensichtlich, etwa wenn bei einem Kind die Menstruation beginnt oder wenn es eine schwere Verletzung erleidet. Es kommt aber auch häufig vor, dass Blutverlust unbemerkt bleibt. Entzündliche Darmerkrankungen, parasitäre Infektionen und Geschwüre sind nur einige Beispiele für Erkrankungen, die zu Blutverlust und damit zu Eisenmangel führen können.

Unfähigkeit, ausreichend Eisen aus der Nahrung aufzunehmen: Dies kann bei Erkrankungen wie Zöliakie oder Morbus Crohn auftreten.

13 Symptome von Eisenmangel bei Kindern

Ein niedriger Eisenspiegel wirkt sich auf viele verschiedene Arten auf den Körper aus, was bedeutet, dass es viele verschiedene Symptome gibt, auf die geachtet werden sollte. Folgende Symptome können laut Dr. Radhakrishnan alle auf einen Mangel hinweisen:

• Müdigkeit und allgemeiner Energiemangel
• Appetitlosigkeit
• Essen von Non-Food-Artikeln (Pica)
• Reizbarkeit oder Aufregung
• Blasse Haut
• Brüchige Nägel
• Kalte Füße und Hände
• Eingerissene Mundwinkel
• Rote, wunde oder geschwollene Zunge
• Kopfschmerzen
• Schwindel
• Schnelles Atmen und/oder Kurzatmigkeit
• Schneller Herzschlag

Wenn Ihr Kind mehrere dieser Symptome aufweist, ist es an der Zeit, einen Kinderarzt oder eine Kinderärztin aufzusuchen. Bei einem diagnostizierten Eisenmangel sollte mit einer Therapie begonnen werden.

Behandlung

Die Behandlung eines Eisenmangels erfolgt typischerweise durch Eisenpräparate. Bei geringfügigen Mangelerscheinungen helfen auch Hausmittel oder rezeptfreie Nahrungsergänzungsmittel.

Normalerweise dauert es drei bis sechs Wochen, bis die Eisenreserven wieder aufgebaut sind, je nach Schwere des Mangels kann die Behandlung jedoch bis zu drei Monate dauern.

Sobald der Eisenspiegel Ihres Kindes wiederhergestellt ist, liegt der Schwerpunkt darauf, diesen Zustand beizubehalten.

„Vitamin C kann auch dazu beitragen, die Eisenaufnahme zu verbessern, daher könnte dieses Nahrungsergänzungsmittel in Verbindung mit eisenreichen Lebensmitteln wertvoll sein“, so Dr. Radhakrishnan.

Natürlich ist nicht immer die Ernährung die Ursache des Problems. Wenn festgestellt wird, dass der Eisenmangel Ihres Kindes auf eine zugrunde liegende Erkrankung zurückzuführen ist, wird Ihre Ärztin oder Ihr Arzt den Eisenmangel entweder selbst behandeln oder Ihr Kind zur weiteren Behandlung an eine Spezialistin oder einen Spezialisten überweisen. (ad)