Manche Menschen mögen keinen Brokkoli. Ihnen entgehen dadurch zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Denn dieses Gemüse steckt voller Ballaststoffe, Folsäure, Vitamine und mehr. Eine Expertin erläutert, was das Kreuzblütengewächs bewirken kann.
„Brokkoli ist unglaublich vielseitig und kann in so vielen verschiedenen Gerichten verwendet werden“, sagt die diplomierte Ernährungsberaterin Beth Czerwony. Und er dient der Gesundheit. In einem aktuellen Beitrag der Cleveland Clinic (USA) berichtet die Expertin über die wichtigsten gesundheitlichen Vorteile, die mit dem Verzehr des Gemüses einhergehen.
Nährwertangaben
Brokkoli gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse. Das Kohlgemüse ist unter anderem verwandt mit Rosenkohl, Kohl, Blumenkohl, Mangold und Brunnenkresse. Viele Kohlsorten haben einen intensiven Geschmack und Geruch und sind daher nicht bei allen Menschen beliebt. Dabei bieten sie eine Fülle an Nährstoffen.
Nährwertangaben: Eine Tasse gehackter roher Brokkoli enthält ungefähr 31 Kalorien, 6 Gramm Kohlenhydrate, 0 Gramm Cholesterin, 0,3 Gramm Fett, 2 Gramm Ballaststoffe, 2,6 Gramm Protein, 30 Milligramm Natrium und 1,6 Gramm Zucker.
Darüber hinaus bietet diese Menge 81 Milligramm Vitamin C (90 % des empfohlenen Tagesbedarfs), 93 Mikrogramm Vitamin K (78 % d. e. T.), 57 Milligramm Folat (11 % d. e. T.), 288 Milligramm Kalium (6 % d. e. T. Und 19 Milligramm Magnesium (5 % d. e. T.).
Es lohnt sich, Brokkoli in die Ernährung mitaufzunehmen. Die enthaltenen Nährstoffe bieten zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Die Ernährungsberaterin nennt die Top 5:
Reduzierung des Krebsrisikos
„Brokkoli bietet einige leistungsstarke Moleküle, die Ihre Zellen vor Schäden schützen“, erläutert Czerwony. „Einige von ihnen zerstören sogar Krebszellen.“
Zu den krebsbekämpfenden Molekülen in Brokkoli gehören DIM, Indol-3-Carbinol und Sulforaphan. Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge können sie helfen:
- Beim Entgiften bestimmter Substanzen, die das Wachstum von Krebszellen fördern. Das heißt, sie entfernen nicht die Substanzen, sondern beseitigen die schädlichen Wirkungen.
- Bei der Bereitstellung von Antioxidantien, die Zellschäden verhindern, die zu Krebs führen können.
- Beim Stoppen des Wachstums und der Ausbreitung von Krebszellen.
- Bei der Unterstützung der Apoptose, ein Prozess des Körpers zur Zerstörung von Zellen, die sich in Krebs verwandeln könnten.
Diese krebshemmenden Moleküle sind auch in mehreren Verwandten der Kreuzblütengewächse des Brokkoli enthalten. Diese Nährstoffe überleben das Kochen oder Einfrieren nicht. Um die Vorteile zu nutzen, ist roher Brokkoli am besten.
„Einige dieser Verbindungen sind in Brokkoli-Sprossen noch stärker konzentriert“, bemerkt Czerwony. „Brokkoli-Sprossen sind in Reformhäusern und vielen Lebensmittelgeschäften zu finden. Mit einem Sprossen-Set lassen sich Sprossen auch ganz einfach zu Hause züchten.“
Nährstoffe zur Unterstützung der Blutzuckerkontrolle
Sowohl Human- als auch Laborstudien deuten darauf hin, dass Verbindungen in Brokkoli bei Menschen mit Typ-2-Diabetes zur Senkung des Blutzuckers beitragen können. Dieser Effekt kann auf die Antioxidantien im Brokkoli, wie Vitamin C, zurückzuführen sein.
Untersuchungen zeigen, dass Ballaststoffe auch bei der Blutzuckerkontrolle helfen können. Mit 2,5 Gramm Ballaststoffen pro Tasse ist Brokkoli eine gute Quelle für diesen Nährstoff.
Verbindungen zum Schutz des Darms
In einer Studie fanden Forschende heraus, dass Brokkoli dazu beitragen kann, die Auskleidung des Dünndarms zu schützen. In Brokkoli vorkommende Verbindungen, sogenannte Aryl-Kohlenwasserstoff-Rezeptoren, tragen dazu bei, dass die Dünndarmzellen gut funktionieren.
Warum sind diese Zellen so wichtig? Wenn Ihre Dünndarmschleimhaut gesund ist, lässt sie nur Wasser und Nährstoffe in Ihren Blutkreislauf gelangen.
Wenn die Zellen der Schleimhaut jedoch beschädigt sind, können unverdaute Nahrungspartikel, Bakterien und andere krankheitserregende Partikel durch die Zellen gelangen. Eine beschädigte Dünndarmschleimhaut kann zu Infektionen und Entzündungen führen. Es kann dadurch auch verhindert werden, dass Sie die Nährstoffe aufnehmen, die Sie benötigen.
Vitamin C zur Stärkung des Immunsystems
Vitamin C ist als immunstärkender Nährstoff gut untersucht. Wenn Sie nicht genug Vitamin C aufnehmen, besteht ein höheres Risiko für Infektionen.
Die antioxidative Wirkung von Vitamin C hilft Ihrem Körper außerdem, freie Radikale unter Kontrolle zu halten.
„Schäden durch freie Radikale sind mit allen möglichen Problemen verbunden, darunter Alzheimer, Autoimmunerkrankungen, Krebs, Herzerkrankungen und Parkinson“, sagt Czerwony. Wenn Sie nicht über genügend Antioxidantien verfügen, um freie Radikale zu neutralisieren, schädigen diese Ihre Zellen.
Überraschend, aber wahr: Brokkoli hat mehr Vitamin C als Orangen. In einer Tasse erhalten Sie satte 81 Milligramm Vitamin C. Eine Orange hat etwa 70 Milligramm.
Nährstoffe zur Unterstützung der Herzgesundheit
Untersuchungen legen nahe, dass bestimmte bioaktive Verbindungen in Brokkoli die Herzgesundheit auf verschiedene Weise verbessern können:
Niedrigere Triglyceride und LDL („schlechtes“) Cholesterin: „Hohe LDL-Werte können zu Fettablagerungen an den Arterienwänden führen und das Risiko für Arterienerkrankungen, Schlaganfälle und Herzinfarkte erhöhen“, erklärt Czerwony. Untersuchungen zeigen, dass der Verzehr von Brokkoli die Triglyceride, eine Fettart, sowie LDL senken kann.
Ballaststoffe bereitstellen: Laut einer Auswertung von 22 klinischen Studien können Ballaststoffe das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Erkrankungen der Herzkranzgefäße verringern.
Reduzierung der Ansammlung von Kalzium in den Blutgefäßen: Wenn sich Kalzium an den Wänden der Blutgefäße ansammelt, erhöht sich das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Untersuchungen zufolge kann Brokkoli dazu beitragen, diese Kalziumansammlung zu reduzieren.
Frisches Gemüse wählen
„Wenn Sie krebshemmende Wirkstoffe wie Sulforaphan möchten, wählen Sie frischen Brokkoli“, rät Czerwony. Durch Einfrieren wird Sulforaphan inaktiviert.
„Gefrorener Brokkoli verliert auch etwas an Vitamingehalt. Aber insgesamt ist gefrorener Brokkoli immer noch sehr gesund. Es ist besser, als keinen Brokkoli zu essen, weil man trotzdem viele gesundheitliche Vorteile hat“, fährt sie fort. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
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Wichtiger Hinweis:
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