Eine Nahrungsergänzung mit Ingwer und Curcumin (Inhaltsstoff von Kurkuma) kann bei postmenopausalen Frauen mit Osteoporose deutliche Verbesserungen der Knochenmineraldichte bewirken. Einzeln eingenommen erreichen Ingwer und Curcumin allerdings keine entsprechend weitreichenden Wirkungen.
Die Wirksamkeit und Sicherheit einer Ingwer- und Curcumin-Supplementierung bei postmenopausaler Osteoporose wurde in einer aktuellen randomisierten, dreifach verblindeten, placebokontrollierten klinische Studie untersucht. Die Ergebnisse sind in dem „Journal of Herbal Medicine“ veröffentlicht.
Ingwer und Kurkuma als Heilpflanzen
Ingwer und Kurkuma zeigen als Heilpflanzen zahlreiche vielversprechende Wirkungen. Zum Beispiel kann Ingwer Entzündungen bei Autoimmunerkrankungen reduzieren und nachweisbar verschiedene weitere gesundheitliche Vorteile bieten.
Kurkuma wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend und kann laut jüngsten Forschungsergebnissen zum Beispiel auch bei nicht-alkoholischen Fettlebererkrankungen helfen.
Wirkung bei Osteoporose untersucht
In der neuen Studie wurde nun die Wirkung der Heilpflanzen gegen postmenopausale Osteoporose untersucht. 120 Teilnehmerinnen wurden hierfür nach dem Zufallsprinzip einer von vier Gruppen zugeordnet, die für vier Monate entweder Ingwer plus ein Curcumin-Placebo, Curcumin plus ein Ingwer-Placebo, Ingwer plus Curcumin oder ein Ingwer- und ein Curcumin-Placebo erhielten.
Die Auswirkungen auf die Knochenmineraldichte wurde mittels Dual-Röntgen-Absorptiometrie bestimmt und die Werte für Osteocalcin, alkalische Phosphatase (ALP), antioxidative Gesamtkapazität und Superoxiddismutase mittels enzymgebundener Immunosorbent-Tests (ELISA; Enzyme-linked immunosorbent assay) gemessen.
Zudem wurde das hochempfindliche C-reaktive Protein erfasst, das als wichtiger Marker für Entzündungen gilt. Insgesamt 115 Pateintinnen haben das Studienprotokoll abgeschlossen.
Welche Vorteile waren feststellbar?
Die Knochenmineraldichte des Femurhalses stieg bei Einnahme von Ingwer und Curcumin-Placebo, Curcumin und Ingwer-Placebo sowie Ingwer und Curcumin signifikant an, ohne wesentliche Unterschiede zwischen den Gruppen, berichten die Forschenden.
Die kombinierte Einnahme von Ingwer und Curcumin habe zudem die Osteocalcin- und ALP-Werte sowie das hochempfindliche C-reaktive Protein im Vergleich zu der Gruppe mit zwei Placebos signifikant verringert und die antioxidative Gesamtkapazität sowie die Superoxiddismutase signifikant erhöht.
Relevante unerwünschte Nebenwirkungen waren laut den Forschenden in keiner Gruppe feststellbar.
Vielversprechende therapeutische Option
Den Studienergebnissen zufolge kann eine kombinierte Einnahme von Ingwer und Curcumin verschiedene Faktoren wie die Knochenmineraldichte, die Osteocalcin- und ALP-Werte, das hochempfindliche C-reaktive Protein und die Superoxiddismutase bei Frauen mit postmenopausaler Osteoporose deutlich verbessern.
So erscheint eine Nahrungsergänzung mit Ingwer und Curcumin als vielversprechende therapeutische Option zur Behandlung von Osteoporose bei postmenopausalen Frauen. Allerdings sind nun größere klinische Studien mit mehr Teilnehmerinnen erforderlich, um den therapeutischen Nutzen eindeutig zu bestätigen. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Yaghoub Salekzamani, Seyed K. Shakouri, Neda Dolatkhah, Parviz Saleh, Maryam Hashemian: The effect of ginger and curcumin co-supplementation in postmenopausal women with osteoporosis: a randomised, triple-blind, placebo-controlled clinical trial; in: Journal of Herbal Medicine, Volume 42, Dezember 2023, sciencedirect.com
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