Der Verzehr von mehrfach ungesättigten Fettsäuren, wie sie beispielsweise in fettreichem Fisch vorkommen, ist mit einem reduzierten Risiko für das Auftreten koronaren Herzkrankheiten verbunden, zumindest wenn eine familiäre Vorbelastung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorliegt.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der University of New South Wales (UNSW) wurden die Wechselwirkungen zwischen der Aufnahme von mehrfach ungesättigten Fettsäuren und dem langfristige Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht. Die Ergebnisse sind in dem Fachjournal „Circulation“ veröffentlicht.
Omega-3-Fettsäuren für die Gesundheit
Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure sind gesunde Omega-3-Fettsäuren, die Einfluss auf verschiedene Funktionen des Körpers haben. Laut dem Team konnten verschiedene Forschungsarbeiten bereits nachweisen, wie wichtig es für die allgeime Gesundheit ist, dass die eigene Ernährung ausreichend solcher mehrfach ungesättigten Fettsäuren umfasst.
Es gebe jedoch das Problem, dass der Körper diese Fettsäuren nicht selber produzieren kann, so dass sie über die Ernährung aufgenommen werden müssen. Hierfür eigne sich insbesondere fettreicher Fisch. So weisen Fischsorten wie beispielsweise Lachs, Makrele, Hering und Sardinen einen hohen Gehalt an gesunden Omega-3-Fettsäuren auf.
Omega-3-Fettsäuren?
Wie die Aufnahme von mehrfach ungesättigten Fettsären das Risiko tödlicher und nicht tödlicher koronarer Herzkrankheiten beeinflusst, hat das Team nun anhand der Daten von 40.885 Personen untersucht. Alle Teilnehmenden litten bei Studienbeginn an keinerlei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Berücksichtig wurden auch Folgen wie eine instabile Angina pectoris, Herzinfarkte, Herzstillstand und Schlaganfälle.
Die Forschenden analysierten den Gehalt der mehrfach ungesättigten Fettsäuren im Gewebe und Blut, um die Aufnahme über die Ernährung zu bestimmen.
„Die Tatsache, dass die Messungen der Fettsäuren im Blut und im Gewebe objektiv sind, ist ein wichtiger Vorteil im Gegensatz zu Selbstauskünften über die Ernährungsgewohnheiten“, erläutert Studienautorin Karin Leander in einer Pressemitteilung.
Über 40 Prozent erhöhtes Risiko
Die Ergebnisse zeigen, dass es besonders für Menschen mit einer familiären Vorbelastung durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen überaus wichtig ist, auf eine ausreichende Aufnahme von mehrfach ungesättigten Fettsäuren zu achten.
Innerhalb des Nachbeobachtungszeitraums entwickelten knapp 8.000 Teilnehmende eine Herz-Kreislauf-Erkrankung und Teilnehmende mit einem niedrigen Wert der Eicosapentaen- und Docosahexaensäure sowie engen Verwandten (Eltern oder Geschwistern), die an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung litten, hatten ein über 40 Prozent erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, berichtet das Team.
Bei Perosnen mit normalen Werten der mehrfach ungesättigten Fettsäuren und Herz-Kreislauf-Erkrankung in der Familie sei das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung noch um 25 Prozent erhöht gewesen und bei Personen ohne familiäre Vorbelastung und mit niedrigen Werten der mehrfach ungesättigten Fettsäuren um sechs Prozent.
Familiäres Risiko durch richtige Ernährung ausgleichen
„Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind bis zu einem gewissen Grad erblich, wie Zwillingsstudien zeigen, aber es war bisher schwierig, die steuernden Gene zu identifizieren. Eine starke Hypothese ist daher, dass es sich um eine Kombination aus Genetik und Umwelt handelt“, betont Leander.
Hier deute die Studie darauf hin, dass Menschen mit einer familiären Vorgeschichte von Herz-Kreislauf-Erkrankungen mehr vom Verzehr von fettem Fisch profitieren als andere. Für Personen mit nahen Verwandten, die an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung gelitten haben, könne es besonders wichtig sein, ausreichend mehrfach ungesättigte Fettsäuren aufzunehmen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- F. Laguzzi, A. Åkesson, M. Marklund, F. Qian, B. Gigante, et al.: Role of Polyunsaturated Fat in Modifying Cardiovascular Risk Associated With Family History of Cardiovascular Disease: Pooled De Novo Results From 15 Observational Studies; in: Circulation (veröffentlicht 04.12.2023), Circulation
- Karolinska Institutet: The risk of cardiovascular disease can be reduced by eating more oily fish (veröffentlicht 04.12.2023), Karolinska Institutet
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.