Eine pflanzliche Ernährung reduziert das Risiko für Typ-2-Diabetes um 24 Prozent, selbst wenn eigentlich ein erhöhtes genetisches Risiko und andere Risikofaktoren vorliegen. Kombiniert mit eine gesunden Lebensstil könnte dies sogar mehr als 75 Prozent aller Erkrankungen durch Typ-2-Diabetes verhindern.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der Queen’s University Belfast wurden die potenziellen Mechanismen untersucht, die das geringere Risiko für Typ-2-Diabetes bei gesunder pflanzlicher Ernährung erklären können. Die Ergebnisse sind in dem Fachjournal „Diabetes & Metabolism“ veröffentlicht.
Pflanzliche Ernährung und Diabetes
Die Forschenden haben prospektive Daten aus der UK Biobank-Kohortenstudie ausgewertet, um mögliche Verbindungen zwischen dem Risiko für Typ-2-Diabetes und der Einhaltung einer gesunden pflanzlichen Ernährung zu identifizieren. Zudem analysierten sie, welche kardiometabolischen Risikofaktoren diese Verbindungen erklären könnten.
Die neue Studie hatte 3.097 Teilnehmende. Von diesen entwickelten im Laufe der zwölfjährigen medizinischen Nachbeobachtungszeit insgesamt 2.628 Personen Typ-2-Diabetes, berichtet das Team.
24 Prozent geringeres Risiko für Diabetes
Laut den Forschenden wiesen Teilnehmende, welche sich am stärksten an eine gesunde pflanzliche Ernährung hielten, ein um 24 Prozent geringeres Risiko für Typ-2-Diabetes auf, als Personen mit einer ungesunden pflanzlichen Ernährung.
Die gesunde pflanzliche Ernährung enthielt dabei vor allem viel frisches Obst und Gemüse sowie hohe Mengen von Vollkornprodukten. Dagegen umfasste eine ungesunde pflanzliche Ernährung einem hohen Anteil an Süßigkeiten, raffinierten Getreidesorten und zuckerhaltigen Getränken, erläutern die Forschenden.
Gesunde pflanzliche Ernährung senkt Risiko
Eine gesunde pflanzliche Ernährung reduziert laut dem Team das Risiko für Diabetes selbst dann, wenn eigentlich eine genetische Veranlagung und andere Risikofaktoren (beispielsweise Übergewicht, fortgeschrittenes Alter oder ein Mangel an Bewegung) vorliegen.
Diese Schutzwirkung sei unter anderem auf einen niedrigeren Body-Mass-Index (BMI), einen geringeren Taillenumfang und vorteilhaftere Werten bei Blutfetten, Blutzucker und dem insulinähnlichen Wachstumsfaktor (IGF1) zurückzuführen.
„Unsere Studie ist die erste, die Biomarker zentraler Stoffwechselprozesse und Organfunktionen als Mediatoren für die gesundheitlichen Effekte einer pflanzlichen Ernährung identifiziert“, ergänzt Studienautor Professor Tilman Kühn in einer Pressemitteilung.
Die Forschenden fügen hinzu, dass mindestens 75 Prozent der Fälle von Typ-2-Diabetes durch einen gesunden Lebensstil vermeidbar wären, bei dem eine pflanzliche Ernährung nachweislich eine Schlüsselrolle spielen könne, allerdings nur, wenn sie möglichst wenig hochverarbeitete und zuckerhaltige Lebensmitteln enthält.
Leber und Nieren profitieren
Eine weitere wichtige Erkenntnis der Studie sei, wie wichtig die Funktion von Leber und Nieren zur Prävention von Diabetes ist.
„Unsere Forschungen haben gezeigt, dass eine gesunde pflanzliche Ernährung die Leber- und Nierenfunktion verbessern und damit das Diabetesrisiko senken kann“, betont Professor Kühn. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Alysha S. Thompson Catharina J. Candussi, Anna Tressera-Rimau, Amy Jennings, Nicola P. Bondonno, et al.: A healthful plant-based diet is associated with lower type 2 diabetes risk via improved metabolic state and organ function: A prospective cohort study; in: Diabetes & Metabolis (veröffentlicht 07.12.2023), Diabetes & Metabolis
- Medical University of Vienna: Healthy plant-based diet reduces diabetes risk by 24 per cent (veröffentlicht 11.12.2023), Medical University of Vienna
Wichtiger Hinweis:
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