Proteine spielen nicht nur eine wichtige Rolle für die Muskeln, sondern auch für die allgemeine körperliche Gesundheit. Liegt ein Mangel an dem wichtigen Nährstoff vor, kann dies gesundheitliche Probleme und gefährliche Erkrankungen zur Folge haben. Daher ist es wichtig, die Signale des Körper für einen Proteinmangel frühzeitig zu erkennen.
Generell sollte klar sein, dass ein Nährstoffmangel nicht plötzlich auftritt. Er entwickelt sich eher schleichend, was auch für den Mangel an Protein (Eiweiß) gilt. Da Zellen und Gewebe des Körpers ständig erneuert werden, ist eine regelmäßige Eiweißzufuhr unerlässlich.
Symptome von Proteinmangel
Liegt ein Proteinmangel vor, kann dies verschiedene Symptome zur Folge haben. So können beispielsweise ein Muskelabbau, eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte, Wassereinlagerungen in Lunge und Gewebe und auch ausgeprägte Schwäche und Abgeschlagenheit auf einen Proteinmangel hinweisen.
In einer Studie wird zudem berichtet, dass ein Mangel an Protein das Risiko für eine abnorme Blutgerinnung erhöht und bereits bei einem mäßigem Eiweißmangel das Risiko besteht, dass Betroffene eine tiefe Venenthrombose entwickeln.
Weiterhin seien Hungerödeme (Kwashiorkor) eine mögliche Folge eines anhaltenden Proteinmangels. Diese potentiell tödliche Form eines Protein-Energie-Mangelsyndroms könne die geistige und körperliche Entwicklung von Jugendlichen stark beeinträchtigen. Symptome sind laut den Forschenden beispielsweise eine geschwollene Leber, ein geschwollener Bauch, geschwollene Füße, Hautdepigmentierung und schwindende Haare.
Bei einem sogenannten Marasmus ist der Proteinmangel Folge einer Unterernährung. Schwäche, Muskelschwund, ein reduzierter Muskel- und Fettanteil, verminderte allgemeine Vitalität, erhöhte Anfälligkeit für Infektionen, schlechtere geistige Gesundheit und die Abnahme von Gewicht bilden hier mögliche Anzeichen, so das Forschungsteam.
Außerdem seien Ödeme, Verfärbungen der Haut und Bluthochdruck mögliche Folgen des Proteinmangels und wenn dieser über einen längeren Zeitraum vorliegt, könne dies auch negative Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden mit sich bringen.
Nicht zuletzt seien Proteine grundlegend für die Bildung von Antikörpern. Bei einem Mangel an Eiweiß könne der Körper diese Antikörper nicht produzieren, was die Abwehrkräfte schwächt und die Anfälligkeit für verschiedene Erkrankungen erhöht.
So Proteinmangel vermeiden
Wenn keine Einweißunverträglichkeit oder ähnliche Erkrankungen vorliegen, kann relativ problemlos ausreichend Protein über die Ernährung aufgenommen werden. Dafür bieten sich laut der Ernährungsberaterin Nicole Hopsecger von der Cleveland Clinic (USA) insbesondere die anschließend aufgeführten Eiweißquellen an.
So rät die Expertin beispielsweise zum Konsum von Hülsenfrüchten wie Bohnen, Erbsen und Linsen, um die Proteinaufnahme zu erhöhen. Das enthaltene pflanzliche Eiweiß trage nicht nur dazu bei, das LDL-Cholesterin zu senken, es verbessere auch den Schutz vor chronischen degenerativen Krankheiten.
Wildlachs
Wildlachs enthalte neben viel magerem Protein auch entzündungshemmende Fette, darunter gesunde Omega-3-Fettsäuren, welche der Körper selber nicht produzieren kann. Diese sind laut der Expertin dafür bekannt, dass sie Triglyceride und Blutdruck senken und die Verklumpung von Blutplättchen reduzieren.
So trage der Konsum von Wildlachs dazu bei, das Risiko der Bildung von gefährlichen Plaques und Blutgerinnseln in den Arterien deutlich zu reduzieren, die lebensgefährliche Herzinfarkte und Schlaganfälle auslösen können.
Eier
Eier sind Hopsecger zufolge ebenfalls eine gute Möglichkeit, um die Proteinaufnahme zu erhöhen. Gleichzeitig weisen Eier nur wenige Kalorien und viele wichtige Vitamine und Mineralstoffe auf, was beispielsweise im Eigelb vorhandenes Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren, B-Vitamine und Cholin umfasst, betont die Ernährungsberaterin.
Griechischer Joghurt
Griechischer Joghurt enthalte nicht nur viel Protein, sondern auch Probiotika, welche vorteilhaft für die Darmflora sind. Zudem ist griechischer Joghurt auch eine gute Quelle für Kalzium und Vitamin D, fügt die Ernährungsberaterin hinzu.
Ausreichende Proteinzufuhr beachten
Zusammengenommen lässt sich festhalten, dass ein Proteinmangel schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben kann, während eine gute Versorgung mit Protein weitreichende positive Gesundheitseffekte entfaltet. Daher sollte die Ernährung dringend ausreichend proteinhaltige Lebensmittel umfassen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Alamgir Khan, Salahuddin Khan, Aftab Ahmad Jan, Manzoor Khan: Health complication caused by protein deficiency; in: Journal of Food Science and Nutrition (veröffentlicht 2017), Journal of Food Science and Nutrition
- Cleveland Clinic: What Are the Best Sources of Protein? (07.06.2021), Cleveland Clinic
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.