Osteoporose ist eine relativ weitverbreitete Erkrankung, wobei die abnehmende Knochenmineraldichte im Alter als maßgeblicher Risikofaktor gilt. Bestimmte körperliche Aktivitäten in der Jugend können das Auftreten der Osteoporose jedoch um über ein Jahrzehnt verzögern.
In einer neuen Studie von Fachleuten der japanischen Juntendo University wurde untersucht, ob verschiedene in der Schule ausgeübten Sportarten mit der sogenannten flächenbezogenen Knochenmineraldichte im Alter verbunden sind. Die Ergebnisse wurden in dem Fachjournal „Frontiers in Physiology“ veröffentlicht.
Jugendjahre mit weitreichenden Auswirkungen
Frühe Lebensgewohnheiten können die Gesundheit und das Auftreten von Krankheiten im Alter stark beeinflussen. Dies gilt auch für die körperlichen Aktivitäten in der Jugend, berichtet das Forschungsteam.
Zudem wurde bereits in früheren Untersuchungen festgestellt, dass das Auftreten von Osteoporose um bis zu 13 Jahre verzögert werden kann, wenn in der Jugend eine zehnprozentige Zunahme der maximalen Knochenmasse erreicht wird, erläutern die Forschenden. Bisher sei allerdings nicht bekannt, welche Arten von sportlichen Aktivitäten in der Jugend einen positiven Einfluss auf die Knochenmineraldichte haben.
Welche Sportarten können helfen?
Daher untersuchten die Forschenden in ihrer aktuellen Studie den Zusammenhang zwischen in der Jugend ausgeübten Sportarten und individuellen Merkmalen sowie der Knochenmineraldichte im Alter.
Die Teilnehmenden bestanden aus 1.596 Menschen im Alter zwischen 65 und 84 Jahren, welche Teil der sogenannten Bunkyo Health Study waren. Das Team analysierte die körperliche Fitness, den Gehalt an Biomarkern im Blut (einschließlich Vitamin D) und zusätzlich die Knochenmineraldichte des Oberschenkelhalses und der Lendenwirbelsäule.
Außerdem wurde eine Befragung vorgenommen, um die Teilnahme an sportlichen Aktivitäten während der Jugend zu beurteilen. Ebenso wurden Erkrankungen, Lebensgewohnheiten und die Einnahme von Medikamenten für die Untersuchung erfasst.
Die häufigsten in der Jugend ausgeübten Sportarten waren in der Studie Baseball/Softball, Basketball, Judo, Tischtennis, Tennis, Volleyball und Schwimmen, berichten die Fachleute.
Basketball, Volleyball und Schwimmen
Die Studienergebnisse zeigen, dass insbesondere Basketball mit einer signifikant höheren femoralen Knochenmineraldichte bei älteren Männern und Frauen verbunden war, betonen die Forschenden.
Außerdem sei bei Frauen, die in ihrer Jugend Volleyball gespielt haben, eine höhere Knochenmineraldichte der Lendenwirbelsäule feststellbar gewesen. Gleiches galt laut den Fachleuten auch für Frauen, die in ihrer Jugend Schwimmsport betrieben, allerdings nicht für Männer.
Zudem stellten die Forschenden fest, dass das Körpergewicht, der Vitamin-D-Status und Erkrankungen an Diabetes die Knochenmineraldichte der Lendenwirbelsäule beeinflussen.
Sport in der Jugend wirkt lebenslang
Körperliche Betätigung in der Jugend hat demnach sogar noch mehr als 50 Jahre später Auswirkungen auf die Knochenmineraldichte und die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die richtige frühe sportliche Betätigung die Grundlage für gesunde Knochen im Alter bilden kann, so das Forschungsteam.
Sportliche Aktivitäten mit hoher Belastung zur Anregung des Knochenwachstums im Schulalter sollten nach Ansicht der Fachleute dringend gefördert werden. „Unsere Ergebnisse können bei der Auswahl von Sportarten, die im Jugendalter ausgeübt werden, als Richtschnur dienen, um längerfristige gesundheitliche Vorteile zu erzielen“, erläutert Studienautor Professor Yoshifumi Tamura in einer Pressemitteilung.
Die Studie verdeutliche die Bedeutung von Bewegung im Jugendalter für die Osteoporoseprävention und liefere wissenschaftliche Belege für die Einführung frühzeitiger Präventionsmaßnahmen gegen Osteoporose. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Hikaru Otsuka, Hiroki Tabata, Huicong Shi, Mari Sugimoto, Hideyoshi Kaga, Yuki Someya, et al.: Playing basketball and volleyball during adolescence is associated with higher bone mineral density in old age: the Bunkyo Health Study; in: Frontiers in Physiology (veröffentlicht 12.10.2023), Frontiers in Physiology
- Juntendo University Research Promotion Center: Adolescent sports activities help improve bone health in older adults, new study finds (veröffentlicht 08.01.2024), Juntendo University Research Promotion Center
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