Bei der Produktion von Olivenöl fällt als „Abfallprodukt“ eine beträchtliche Menge an Olivenblättern an. Diese haben jedoch ebenfalls eine Vielzahl gesundheitsfördernder Eigenschaften und Extrakte aus Olivenblätter können unter anderem Entzündungen hemmen, das Nervensystem schützen und Schäden durch freie Radikale verhindern.
In einer aktuellen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der University of Porto wurde der Polyphenolgehalt in Olivenblättern aus verschiedenen Regionen Portugals bestimmt und zudem ermittelt, welches Verfahren der Flüssigextraktion besonders effektiv ist. Die Ergebnisse sind in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Foods“ veröffentlicht.
Olivenblätter kein Abfall
Jährlich werden allein in Europa rund zwei Millionen Tonnen Olivenöl produziert und bei der Produktion von Olivenöl fällt eine beträchtliche Menge an Olivenblättern an, die normalerweise als Abfall betrachtet werden, berichtet das Team.
Da Olivenblätter jedoch reich an phenolischen Verbindungen mit gesundheitsfördernden Eigenschaften sind, sollten sie nach Ansicht der Fachleute als potenzielle funktionelle Lebensmittelzutat bewertet werden.
Gesunde phenolische Verbindungen
Die phenolischen Verbindungen in Olivenblättern haben antioxidative, entzündungshemmende, hypoglykämische, neuroprotektive und antiproliferative Eigenschaften, erläutern die Forschenden.
Dies zeige, dass Olivenblätter eigentlich zu gesund sind, um sie als Abfall zu behandeln, und dass nachhaltige Verfahren zur Weiterverwendung von Olivenblattabfällen erforderlich sind. Die in den Blättern enthaltenen Polyphenole mit ihren gesundheitsfördernden Eigenschaften sollten nicht einfach weggeworfen, sondern zu Lebensmitteln verarbeitet werden.
Hierfür eignen sich Extrakte aus den Blättern, wobei die Fachleute allerdings feststellten, dass das für die Extraktion verwendete Lösungsmittel den Gehalt an bestimmten gesunden Polyphenolverbindungen (Hydroxytyrosol, Oleuropein, Verbascosid und Luteolin) beeinflusst.
Darüber hinaus zeigte sich, dass nicht nur die Gesamtpolyphenole für die antioxidative Kapazität von Bedeutung sind, sondern auch Verbindungen, die langsam reagierende antioxidative Mechanismen aufweisen und die Bildung von Nebenprodukten mit antioxidativer Kapazität bewirken, fügt das Team hinzu.
Nun sei weitere Forschung angebracht, in denen auch überprüft werden sollte, welche Optionen die extrahierten Verbindungen aus Olivenblättern für die Entwicklung funktioneller Lebensmittel bieten. Darüber hinaus sollte deren Potenzial für spezifische Lebensmittelprozesse wie Emulgierung und Verkapselung weiter untersucht werden, resümieren die Forschenden. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Carolina L. Ronca, Sara S. Marques, Alberto Ritieni, Rafael Giménez-Martínez, Luisa Barreiros, et al.: Olive Oil Waste as a Source of Functional Food Ingredients: Assessing Polyphenolic Content and Antioxidant Activity in Olive Leaves; in: Foods (veröffentlicht 06.01.2024), Foods
Wichtiger Hinweis:
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