Millionen Menschen leiden an Diabetes. Als Folge der sogenannten Zuckerkrankheit können weitere Erkrankungen an vielen unterschiedlichen Organen auftreten. Stimmt es aber wirklich, dass die Krankheit durch einen zu hohen Zuckerkonsum ausgelöst werden kann?
„Zucker verursacht Diabetes nicht direkt, aber er spielt eine Rolle“, sagt Diabetesberaterin Sue Cotey. In einem Beitrag der Cleveland Clinic (USA) erklärt sie den Zusammenhang zwischen Zucker und Diabetes und wie Sie Ihren Zuckerkonsum reduzieren können.
Verursacht Zucker Diabetes?
„Zucker erhöht indirekt das Risiko, an Diabetes zu erkranken“, so Cotey. „Wenn Sie beispielsweise viel Zucker zu sich nehmen, reagiert Ihre Bauchspeicheldrüse mit der Produktion von mehr Insulin, weil Ihr Körper Ihren Blutzuckerspiegel in einem normalen Bereich halten möchte. Diese zusätzlichen Kalorien führen zu einer Gewichtszunahme.“
Übergewicht/Fettleibigkeit (Adipositas) („https://www.heilpraxisnet.de/krankheiten/adipositas/“) ist einer der Risikofaktoren für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes.
„Mit der Zeit wird Ihre Bauchspeicheldrüse mehr oder weniger ermüden, weil sie versucht, mit der Anforderung Schritt zu halten, Ihren Blutzucker niedrig zu halten“, erklärt Cotey.
Warum hat Zucker einen schlechten Ruf?
Die Annahme, dass jeder Zucker schlecht sei, ist weit verbreitet. Cotey sagt zum Beispiel, dass die Leute sie häufig nach dem Zucker in Früchten fragen und mitteilen, dass sie deswegen kaum Obst essen.
„Wir müssen die Menschen über die anderen Dinge aufklären, die Früchte enthalten, wie Ballaststoffe und Vitamine. Ballaststoffe sind ein so wichtiger Bestandteil unserer Ernährung. Und das bekommt man nicht über Fleisch, sondern nur über Pflanzen“, erläutert die Expertin.
„Ballaststoffe helfen, den Anstieg Ihres Blutzuckers zu verlangsamen. Sie helfen Ihnen, sich satt zu fühlen und sie helfen bei der Regulierung Ihres Darms.“
Zuckerarten
Zucker gilt als einfaches Kohlenhydrat, das Ihren Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellen lässt. Einige Lebensmittel enthalten natürlichen Zucker:
Fruktose: Diese Art von Zucker kommt in Früchten vor.
Laktose: Milchprodukte enthalten diese Art von Zucker.
Andere Lebensmittel enthalten zugesetzten Zucker. Einige gebräuchliche Namen für zugesetzten Zucker sind Saccharose, Maissirup, Honig, Ahornsirup, Maltose, Traubenzucker, Glucose, Agavennektar, Brauner Reissirup, Malzsirup, Zuckerrübe, Gerstenmalz oder Maltodextrin.
Wie können Sie also wissen, wie viel Zucker in etwas enthalten ist, das Sie essen möchten? Lesen Sie das Lebensmitteletikett – und achten Sie auf die verschiedenen Pseudonyme, unter denen Zucker bekannt ist.
Noch ein Profi-Tipp? Oft ist mehr als eine Zuckerart aufgeführt. Auch wenn es den Anschein hat, dass ein Artikel nicht viel zugesetzten Zucker enthält, können drei oder vier verschiedene Zuckerarten enthalten sein.
Was verursacht Diabetes?
Neben Typ-2-Diabetes – der häufigsten Diabetesform – gibt es noch weitere Diabetesarten wie Schwangerschaftsdiabetes und Typ-3c-Diabetes.
Wenn Sie zu viel Glukose in Ihrem Blutkreislauf haben, kann dies Diabetes verursachen. Einige Ursachen für den hohen Glukosespiegel können sein:
- Insulinresistenz
- Autoimmunerkrankung
- Hormonelles Ungleichgewicht
- Pankreasschaden
- Genetische Mutationen
- Langfristige Einnahme bestimmter Medikamente
So verhindern Sie Diabetes
Einige Formen von Diabetes wie Typ-1-Diabetes können nicht verhindert werden, aber Sie können Ihr Risiko für Prädiabetes, Typ-2-Diabetes und Schwangerschaftsdiabetes senken, indem Sie Folgendes tun:
Gesund ernähren: Optionen wie Eier, Nüsse, Fleisch, Fisch, Gemüse und Obst enthalten keinen zugesetzten Zucker. Trinken Sie Wasser statt Limonade oder Kaffee voller Zucker.
Konzentrieren Sie sich auf Bewegung: Wenn Sie aktiv sind, erhöht sich Ihre Insulinsensitivität.
Ein gesundes Gewicht beibehalten: Fettleibigkeit erhöht nicht nur das Risiko für Typ-2-Diabetes, sondern auch das Risiko für Herzerkrankungen und Krebs.
Bewältigen Sie Ihren Stress: Ihre geistige Gesundheit spielt in vielerlei Hinsicht eine Rolle für Ihre körperliche Gesundheit. Wenn Sie gestresst sind, steigt Ihr Blutzuckerspiegel und mit der Zeit kann es zu Typ-2-Diabetes kommen.
Begrenzen Sie den Alkoholkonsum: Bestimmte alkoholische Getränke wie Bier und Cocktails können zugesetzten Zucker und Kohlenhydrate enthalten und kalorienreich sein. All diese Faktoren können Ihren Blutzuckerspiegel erhöhen.
Sorgen Sie für ausreichenden Schlaf: Wenn Sie weniger als sieben Stunden pro Nacht schlafen, kann dies auch Ihren Blutzuckerspiegel erhöhen.
Hören Sie auf zu rauchen: Wenn Sie rauchen, kann es Ihre Insulinresistenz beeinträchtigen – und das kann zu Typ-2-Diabetes führen.
„Das Wichtigste, was Sie tun können, ist, die Menge an kalorienreichen und zuckerreichen Getränken, die Sie konsumieren, zu reduzieren“, so Cotey. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: Can Too Much Sugar Cause Diabetes?, (Abruf: 14.01.2024), health.clevelandclinic.org
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.