Salmonellen sind Bakterien, die beim Menschen zu Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Fieber und Durchfall führen können. Eine nun veröffentlichte Statistik zeigt, dass diese Krankheitserreger im vergangenen Jahr in 35 Fällen die Ursache für Lebensmittel-Rückrufe waren.
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat seine Jahresstatistik 2023 zum Portal „www.lebensmittelwarnung.de“ veröffentlicht. Wie es in einer Pressemitteilung dazu heißt, sind Salmonellen eine häufige Ursache für Lebensmittel-Rückrufe.
Mehr als 300 Rückrufe
Die Bundesländer und das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) haben im Jahr 2023 auf dem gemeinsamen Portal „www.lebensmittelwarnung.de“ 308 Rückrufe veröffentlicht.
Bei fast einem Drittel waren mikrobiologische Kontaminationen Grund der Warnung. Darunter waren mit insgesamt 35 Meldungen Salmonellen erneut die häufigste Ursache.
Salmonellen sind Bakterien, deren Stoffwechselprodukte beim Menschen eine akute Darmentzündung, die sogenannte Salmonellose, auslösen können, berichtet das BVL.
Eine typische Salmonelleninfektion äußert sich durch Symptome wie Übelkeit, eventuell Erbrechen, Bauchschmerzen, Fieber und Durchfall. Diese Beschwerden können mehrere Tage anhalten. In der Regel heilt die Erkrankung auch ohne ärztliche Behandlung nach einigen Tagen aus.
Vor allem bei Kleinkindern und älteren Menschen kann der Durchfall aber rasch zu einer lebensgefährlichen Austrocknung des Körpers oder zu einer Allgemeininfektion des Körpers führen. Daher sollte in diesen Fällen unverzüglich eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden.
Mikrobiologische Verunreinigungen
„Im vergangenen Jahr wurden 102-mal Lebensmittel aufgrund mikrobiologischer Verunreinigungen zurückgerufen“, erklärt Friedel Cramer, Präsident des BVL. Neben Bakterien wie Salmonellen, Listerien oder E. coli zählen Schimmelpilze oder auch Viren zu den Ursachen.
Diese Mikroorganismen können schon im lebenden Nutztier vorkommen und dann über den Schlachtprozess, die Rohmilch etc. in die Lebensmittelkette gelangen. Außerdem können Nahrungsmittel bei Ernte, Herstellung und Verarbeitung kontaminiert werden.
Weitere Warngründe
Weitere Warngründe sind unter anderem Grenzwertüberschreitungen, unzulässige Inhaltsstoffe, Allergene sowie Fremdkörper.
„Dafür, dass Lebensmittel gesundheitlich unbedenklich sind, ist in erster Linie derjenige zuständig, der Lebensmittel herstellt oder vertreibt“, erläutert Cramer.
„Lebensmittel, die den rechtlichen Anforderungen nicht entsprechen und als nicht sicher eingestuft werden, müssen vom Markt genommen werden.“
Auch geringste Konsultationen werden entdeckt
Während in den vergangenen Jahren ein stetiger Anstieg der Meldungen über Rückrufe – 2020 (273), 2021 (282), 2022 (311) – zu verzeichnen war, ist die Anzahl der Meldungen im Jahr 2023 vergleichbar zum Vorjahr.
„Die gleichbleibend hohe Zahl zeigt, dass die Unternehmen in Deutschland ihrer gesetzlichen Meldepflicht nachkommen. Sie sehen öffentliche Rückrufe mittlerweile auch als Bestandteil eines verantwortungsvollen Managements, das Vertrauenswürdigkeit demonstriert“, so Dr. Andrea Luger, Leiterin der Abteilung Lebensmittelsicherheit des BVL.
Heutzutage würden dank stetig verbesserter Analyse- und Testmethoden auch geringste Verunreinigungen entdeckt. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: Salmonellen sind häufige Ursache für Lebensmittel-Rückrufe, (Abruf: 11.02.2024), www.bvl.bund.de
- Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: Infektion mit Salmonellen, (Abruf: 11.02.2024), www.bvl.bund.de
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.