Wer mit dem Rauchen aufhört, hat in jedem Alter bereits nach einigen Jahren fast wieder die gleiche Lebenserwartung wie Menschen, die niemals geraucht haben. Zudem ist es nie zu spät, um mit dem Rauchen aufzuhören.
Eine neue Beobachtungsstudie unter Beteiligung von Fachleuten der Arctic University of Norway (UiT) verglich die Überlebensunterschiede bei Personen im Alter von 20 bis 79 Jahren, die entweder rauchten, nie geraucht hatten oder mit dem Rauchen aufgehört hatten. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „NEJM Evidence“ veröffentlicht.
Deutlich erhöhtes Sterberisiko
Die insgesamt 1,48 Millionen Teilnehmenden kamen aus den vier Ländern USA, Großbritannien, Kanada und Norwegen und wurden über einen Zeitraum von 15 Jahren medizinisch überwacht.
Das Team stellte fest, dass rauchende Teilnehmende im Alter zwischen 40 und 79 Jahren ein fast dreimal so hohes Sterberisiko hatten wie Personen, die nie in ihrem Leben geraucht hatten. Dies entsprach einer durchschnittlichen Verkürzung der Lebenserwartung um zwölf bis 13 Jahre.
Handelte es sich bei den Teilnehmenden hingegen um ehemalige Rauchende, war das Sterberisiko im Vergleich zu nichtrauchenden Teilnehmenden um das 1,3-fache oder 30 Prozent erhöht, erläutern die Forschenden.
Das Rauchen aufzugeben sei in jedem Alter mit einer längeren Lebenserwartung verbunden gewesen, auch bei Teilnehmenden, die erst vor weniger als drei Jahren mit dem Rauchen aufgehört hatten. Sie profitierten laut dem Team von einer um bis zu sechs Jahre höheren Lebenserwartung.
Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass Menschen, die vor dem 40. Lebensjahr mit dem Rauchen aufhören, wieder fast die gleiche Lebenserwartung erreichen wie Menschen, die nie geraucht haben, ergänzen die Forschenden.
Auch ein Rauchstopp mit anschließender zehnjährige Rauchabstinenz habe dazu geführt, dass die Lebenserwartung wieder ähnlich ausfiel, wie bei Personen, die nie geraucht hatten. Viele der positiven Auswirkungen auf die Lebenserwartung seien bereits nach drei Jahren eingetreten.
Nie zu spät zum Rauchstopp
„Viele Menschen im mittleren Alter denken, dass es zu spät ist, mit dem Rauchen aufzuhören. Aber diese Ergebnisse widerlegen dies. Es ist nie zu spät, die Wirkung tritt schnell ein, und man kann das Risiko für alle wichtigen Krankheiten senken, was eine längere und bessere Lebensqualität bedeutet“, betont Studienautor Professor Prabhat Jha in einer Pressemitteilung.
Wer mit dem Rauchen aufhört, senkt insbesondere das Risiko eines vorzeitigen Todes durch Gefäßerkrankungen und Krebs, erklärt das Team. Das Risiko, an einer Atemwegserkrankung zu sterben, sei jedoch nur leicht gesunken – möglicherweise aufgrund von vorhandenen Lungenschäden.
Hilfe zur Raucherentwöhnung
„Rauchern zu helfen, mit dem Rauchen aufzuhören, ist eine der wirksamsten Möglichkeiten, die Gesundheit wesentlich zu verbessern. Und wir wissen, wie wir das tun können, indem wir die Steuern auf Zigaretten erhöhen und die Unterstützung bei der Entwöhnung verbessern“, fügt Professor Jha hinzu.
Nach Ansicht des Mediziners könnte die Raucherquote in vielen Ländern durch Steuererhöhungen gesenkt werden. Die Unterstützung bei der Raucherentwöhnung könne klinische Leitlinien und Patientenressourcen wie Beratungsstellen umfassen, aber auch einen ganzheitlichen Ansatz des Gesundheitssystems. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Eo Rin Cho, Ilene K. Brill, Inger T. Gram, Patrick E. Brown, Prabhat Jha: Smoking Cessation and Short- and Longer-Term Mortality; in: NEJM Evidence (veröffentlicht 08.02.2024), NEJM Evidence
- University of Toronto: Quitting smoking at any age brings big health benefits, fast: study (veröffentlicht 09.12.2024), University of Toronto
Wichtiger Hinweis:
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