Eine bioaktive Verbindung (Chlorogensäure), die in höheren Konzentrationen zum Beispiel in Kaffee vorkommt, kann die Herzfunktion verbessern und dem Absterben bestimmter Herzmuskelzellen entgegenwirken. So erscheint Chlorogensäure als vielversprechender Wirkstoffkandidat für die Behandlung von Herzinsuffizienz.
In einer aktuellen Studie hat ein chinesisches Forschungsteam anhand eines Mausmodells der Herzinsuffizienz die Wirkung von Chlorogensäure auf verschiedene Parameter der Herzfunktion untersucht. Zudem wurde in Zellversuchen die Wirkung auf die Kardiomyozyten (bestimmte Herzmuskelzellen) überprüft. Die vielversprechenden Ergebnisse sind in dem „Journal of Traditional Chinese Medical Sciences“ veröffentlicht.
Herzschwäche bedarf Behandlung
Bei einer Herzinsuffizienz (Herzschwäche) ist das Herz nicht mehr in der Lage, das Blut in ausreichender Menge durch unseren Körper zu pumpen. Dies kann unterschiedliche Gründe haben, wobei zum Beispiel koronare Herzkrankheiten eine häufige Ursache bilden.
Langfristig drohen schwerwiegende gesundheitliche Folgen, die bis hin zu einem plötzlichen Herzstillstand reichen, weshalb dringend eine Behandlung erfolgen sollte. Diese gestaltet sich allerdings mitunter durchaus schwierig und effektive Wirkstoffe zu Verbesserung der Herzfunktion sind weiterhin dringend gesucht.
Kann Chlorogensäure helfen?
Ob die in Kaffee, Tee und verschiedenen anderen Pflanzen vorkommende Chlorogensäure möglicherweise einen Betrag zur Behandlung der Herzschwäche leisten könnte, haben die Forschenden nun zunächst an Mäusen untersucht.
Dabei bewertete das Team die Wirkung der Chlorogensäure auf die Herzfunktion anhand einer ganzen Reihe von Indikatoren wie zum Beispiel des sogenannten endssystolisches Volumens oder des enddiastolische Volumens.
Zudem überprüften die Forschenden in Zellversuchen die Wirkung von verschiedenen Chlorogensäure-Konzentrationen auf die Ferroptose (Form des programmierten Zelltods) der Kardiomyozyten.
Verbesserte Herzfunktion
Bei den Mäusen führte Chlorogensäure zu deutlichen Verbesserungen sämtlicher Indikatoren für die Herzfunktion und in den Zellversuchen wirkte die bioaktive Verbindung der Ferroptose der Kardiomyozyten entgegen, berichten die Forschenden.
Chlorogensäure habe das Potenzial, über den sogenannten SLC7A11/GPX4-Signalweg die Herzfunktion zu verbessern und die Lipidperoxidation sowie die Werte reaktive Sauerstoffspezies in den Kardiomyozyten zu verringern.
Damit erscheint die pflanzliche Verbindung als ein vielversprechender Kandidat für die Behandlung von Herzinsuffizienz und sollte nun in weiteren Studien auf seien Wirksamkeit überprüft werden. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Kai Huang, Fanghe Li, Jiayang Tang, Haiyin Pu, Vasily Sukhorukov, Alexander N. Orekhov, Shuzhen Guo: Chlorogenic acid ameliorates heart failure by attenuating cardiomyocyte ferroptosis; in: Journal of Traditional Chinese Medical Sciences (veröffentlicht 22.03.2024), sciencedirect.com
- MSD Manuals: Herzinsuffizienz (HF) (Stand 26.03.2024), msdmanuals.com
Wichtiger Hinweis:
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