Krafttraining verbessert die psychische Gesundheit älterer Menschen und reduziert wirksam Angst und Depressionen. Darüber hinaus hilft es älteren Menschen, Körperfett abzubauen und die Muskelkraft und -masse zu erhöhen, was dazu beiträgt, Stürze und Verletzungen zu vermeiden und die Mobilität zu erhalten.
In einem neuen systematischen Review und einer Metaanalyse unter Beteiligung von Fachleuten der University of São Paulo (USP) wurden die Auswirkungen von Krafttraining auf die psychische Gesundheit (Depressions- und Angstsymptome) älterer Menschen untersucht. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Psychiatry Research“ veröffentlicht.
Krafttraining unterstützt gesundes Altern
In der neuen Forschungsarbeit wurden mehr als 200 Studien zum Thema Krafttraining (manchmal auch als Widerstandstraining bezeichnet) und psychische Gesundheit ausgewertet. Dabei zeigte sich, dass Krafttraining generell eine der wirksamsten nicht-pharmakologischen Strategien für ein gesundes Altern ist, berichten die Forschenden.
Epidemiologische Studien haben gezeigt, dass die natürliche Abnahme von Muskelkraft und Muskelmasse im Alter zu einer Zunahme von psychischen Gesundheitsproblemen führen kann, berichtet das Team. Krafttraining biete eine sehr wirksame Methode, um dem entgegenzuwirken.
Gut für Körper und Geist
Das liegt laut Studienautor Paolo Cunha daran, dass Krafttraining viele gesundheitliche Vorteile hat, und zwar nicht nur für die körperliche, sondern auch für die psychische Gesundheit.
Den Forschenden zufolge kann Krafttraining nicht nur die Angst- und Depressionssymptome in der Allgemeinbevölkerung reduzieren, sondern scheint bei Personen, bei denen bereits eine Angst- oder Depressionsstörung diagnostiziert wurde, einen noch größeren Effekt zu haben.
Darüber hinaus ermögliche Krafttraining in der Gruppe mit anderen Menschen mehr soziale Interaktion, was ein weiterer Vorteil für die psychische Gesundheit ist, fügen die Fachleute hinzu.
Wie sollte Krafttraining strukturiert sein?
Die Strukturierung des Krafttrainings beeinflusst, wie vorteilhaft es für die psychische Gesundheit ist. „Die bisher vorliegenden Informationen deuten darauf hin, dass ältere Menschen idealerweise dreimal pro Woche Krafttrainingsübungen machen sollten, mit jeweils drei Sätzen jeder Übung und nicht zu langen Sitzungen – sechs Übungen scheinen ausreichend zu sein“, erläutert Cunha.
Was das Krafttraining anbelangt, so scheint es den Forschenden zufolge generell so zu sein, dass die psychische Gesundheit mehr von der Verwendung von Trainingsgeräten und freien Gewichten profitiert als von Übungen mit Widerstandsbändern oder Calisthenics (mit dem eigenen Körpergewicht).
„Wir haben keine Statistiken, die die beiden Trainingsarten vergleichen, aber die Analyse hat gezeigt, dass Krafttraining mit Gewichten und anderen Geräten im Hinblick auf die Verbesserung der psychischen Gesundheit älterer Menschen effektiver ist, vor allem weil die Intensität und das Volumen der Übungen genauer kontrolliert werden können“, so Cunha in einer Pressemitteilung.
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Generell scheinen die meisten Trainingsprogramme, die älteren Menschen verschrieben werden, um ihre Gesundheit, Autonomie und Lebensqualität zu verbessern, direkt oder indirekt auch zur Verbesserung von Angst- und Depressionssymptomen beitzuragen. Dabei spielen Intensität und Umfang der Übungen offenbar keine große Rolle, fügt Studienautor Edilson Cyrino hinzu.
Regelmäßiges Krafttraining im Alter
Die Ergebnisse machen deutlich, dass im Alter regelmäßige Übungen zum Erhalt der Muskelkraft, möglichst mit freien Gewichten und an Geräten, nicht nur die physische Gesundheit stärken, sondern auch für die psychische Gesundheit äußerst vorteilhaft sind. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Paolo M. Cunha, André O. Werneck, Leandro dos Santos, Max D. Oliveira, Liye Zou, et al.: Can resistance training improve mental health outcomes in older adults? A systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials; in: Psychiatry Research (veröffentlicht Volume 333, März 2024), Psychiatry Research
- Fundação de Amparo à Pesquisa do Estado de São Paulo: Weight training improves symptoms of anxiety and depression in old people, study confirms (veröffentlicht 10.04.2024), Fundação de Amparo à Pesquisa do Estado de São Paulo
Wichtiger Hinweis:
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