Wenn Menschen täglich zu wenig schlafen, ist dies mit einem signifikant erhöhten Risiko für die Entwicklung von Diabetes verbunden. Auch eine gesunde Ernährung kann vor dieser Risikoerhöhung nicht schützen.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der Universität Uppsala in Schweden wurde untersucht, wie die Ernährung und die Schlafdauer mit der Entwicklung von Typ-2-Diabetes zusammenhängen. Die Ergebnisse sind in der englischsprachigen Fachzeitschrift „JAMA Network Open“ nachzulesen.
Diabetes vorbeugen durch ausreichend Schlaf?
Zu verstehen, wie die Schlafdauer und die Ernährung mit dem Risiko, an Diabetes zu erkranken, zusammenhängen, ist für die Prävention von Diabetes und die öffentliche Gesundheit von entscheidender Bedeutung, erläutert das Team.
Daher versuchten die Forschenden dies anhand der Daten von 247.867 Teilnehmende der sogenannten UK Biobank zu klären. Für Hierfür wurden die Teilnehmende zunächst in vier Gruppen mit unterschiedlicher Schlafdauer eingeteilt.
Wie lange schliefen die Teilnehmenden?
Die erste Gruppe hatte eine normale Schlafdauer von sieben bis acht Stunden, wogegen die Teilnehmenden der zweiten Gruppe sechs Stunden pro Tag schliefen. Die Teilnehmenden der dritten Gruppe schliefen nur fünf Stunden pro Tag und die Teilnehmenden der vierten Gruppe hatten eine extrem kurze Schlafdauer von drei bis vier Stunden pro Tag, berichten die Forschenden.
Die Ernährung der Teilnehmenden wurde anhand des bevölkerungsspezifischen Konsums von rotem Fleisch, verarbeitetem Fleisch, Obst, Gemüse und Fisch beurteilt. Auf diese Weise konnten die Fachleute die Ernährung der Teilnehmenden auf einer Skala von null (ungesündeste Ernährung) bis fünf (gesündeste Ernährung) bewerten.
Während der medizinischen Nachbeobachtung wurde laut dem Team bei insgesamt 3,2 Prozent der Teilnehmenden Typ-2-Diabetes diagnostiziert.
Erhöhtes Risiko bei wenig Schlaf
Nach Bereinigung um mögliche Störvariablen stellten die Forschenden fest, dass eine tägliche Schlafdauer von fünf Stunden oder weniger mit einem signifikant erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes verbunden war.
So hatten Teilnehmende, die nur fünf Stunden pro Tag schliefen, ein um 16 Prozent erhöhtes Diabetes-Risiko und Personen, die nur drei bis vier Stunden pro Tag schliefen, ein um 41 Prozent erhöhtes Diabetes-Risiko im Vergleich zu Personen mit normaler Schlafdauer, berichtet das Team.
Im Allgemeinen hatten die Teilnehmenden mit den gesündesten Ernährungsgewohnheiten zwar ein geringeres Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Der festgestellte Zusammenhang zwischen einer kurzen Schlafdauer und einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes blieb jedoch auch bei diesen Teilnehmenden bestehen, fügen die Fachleute hinzu.
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Insgesamt deuten die Ergebnisse laut dem Team darauf hin, dass Menschen mit einer gewohnheitsmäßig kurzen Schlafdauer ein signifikant erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes haben und dass dieser Zusammenhang auch dann bestehen bleibt, wenn sich die Betroffenen gesund ernähren.
Nach Ansicht des Teams sind nun weitere Längsschnittstudien erforderlich, um die Ergebnisse der aktuellen Forschungsarbeit zu überprüfen. Solche Studien sollten wiederholte Schlafmessungen mit objektiven Bewertungen umfassen und auch die Ernährungsgewohnheiten der Teilnehmenden bewerten, resümieren die Forschenden. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Diana Aline Nôga, Elisa de Mello e Souza Meth, André Pekkola Pacheco, Xiao Tan, Jonathan Cedernaes, et al.: Habitual Short Sleep Duration, Diet, and Development of Type 2 Diabetes in Adults; in: JAMA (veröffentlicht 05.04.2024), JAMA Network Open
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.