Alkohol ist nicht gesund, vor allem nicht im Übermaß. Dr. Akhil Anand von der Cleveland Clinic in den USA erklärt, woran man erkennen kann, dass jemand zu viel Alkohol trinkt und welche negativen Folgen dies für die Gesundheit hat.
Übermäßiger Alkoholkonsum ist eine häufige und vermeidbare Todesursache. „Alkohol verursacht über 200 Krankheiten im Körper und steht mit ihnen in Zusammenhang“, berichtet der Mediziner in einer aktuellen Pressemitteilung.
Alkohol macht abhängig
Auch das Robert Koch-Institut (RKI) weist ausdrücklich darauf hin, dass Alkohol eine psychoaktive Substanz ist, die abhängig machen kann, und dass übermäßiger Alkoholkonsum als Mitverursacher zahlreicher Krankheiten gilt.
Neben den gesundheitlichen Folgen habe der Alkoholkonsum auch gesellschaftliche Folgen. Diese umfassen die direkten Kosten im Gesundheitssystem und eine verminderte Produktivität, aber auch immaterielle Kosten wie die verminderte Lebensqualität, berichtet das RKI.
Schäden der Gesundheit können zudem bereits bei geringen Alkoholmengen auftreten, berichten Fachleute der Cleveland Clinic in einem weiteren Beitrag. So schaden bereits kleine Mengen Alkohol der Gesundheit, da sie den Blutdruck und damit das Risiko eines Schlaganfalls erhöhen.
Zeichen eines zu hohen Alkoholkonsums
Doch woran erkennt man, ob der Alkoholkonsum zu hoch ist und ob eventuell bereits eine Abhängigkeit besteht? Als typisches Anzeichen für Alkoholmissbrauch nennt Dr. Anand das generelle Verlangen nach Alkohol.
Auch zwanghaftes Trinken könne ein Anzeichen dafür sein, dass sich bereits ein Alkoholproblem entwickelt hat. Ein solcher Zwang äußert sich darin, dass die Betroffenen einfach nicht aufhören können, Alkohol zu trinken, wenn sie einmal damit angefangen haben, erklärt Dr. Anand.
Weitere Anzeichen für Alkoholmissbrauch seien das Trinken großer Mengen Alkohol immer dann, wenn sich eine Gelegenheit zum Trinken bietet, und das Auftreten von Problemen im Zusammenhang mit dem Alkoholkonsum.
Was tun bei Verdacht auf Alkoholmissbrauch?
Besteht der Verdacht, dass Freunde oder Familienmitglieder häufig größere Mengen Alkohol konsumieren oder dass Alkoholmissbrauch vorliegt, ist es durchaus angebracht, die Betroffenen darauf anzusprechen. Zudem sei unbedingt darauf zu achten, dass der betroffenen Person Unterstützung angeboten wird, rät der Mediziner.
Da manche Menschen, die Probleme mit ihrem Alkoholkonsum haben, nicht einsichtig oder wohlwollend reagieren, wenn sie auf ihr Problem angesprochen werden, rät Dr. Anand, in einem solchen Gespräch die eigene Besorgnis auf möglichst konstruktive Weise zum Ausdruck zu bringen.
Bei Alkoholproblemen Hilfe suchen
Zusammengenommen machen die Aussagen deutlich, dass Alkoholkonsum nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte, insbesondere dann nicht, wenn regelmäßig oder in großen Mengen getrunken wird. Bei Problemen, den Konsum alleine zu reduzieren, ist es keine Schande, ärztlichen Rat und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: Benefits of Reducing your Alcohol Intake (veröffentlicht 22.04.2024), Cleveland Clinic
- Robert Koch-Institut: Alkoholkonsum (Stand: 06.03.2023), RKI
- Cleveland Clinic: No Amount of Alcohol Safe for Heart, Report Says (veröffentlicht 12.04.2023), Cleveland Clinic
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.