Sowohl die Schlafqualität als auch die Ernährung haben einen deutlichen Einfluss auf das Risiko, einen ischämischen Schlaganfall zu erleiden. Dabei kann eine gesunde Ernährung das mit schlechtem Schlaf verbundene Risiko für einen ischämischen Schlaganfall wirksam reduzieren.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der Fudan University in China wurden die einzelnen und gemeinsamen Assoziationen von Schlafqualität und Ernährungsgewohnheiten mit nicht-tödlichen ischämischen Schlaganfällen untersucht. Die Ergebnisse sind in dem Fachjournal „Nutrition“ veröffentlicht.
Schlaf von über 22.500 Personen untersucht
Für die neue Forschungsarbeit wurden insgesamt 22.536 Teilnehmenden untersucht, die noch nie einen Schlaganfall erlitten hatten. Das Team verwendete den so genannten Pittsburgh Sleep Quality Index (PSQI) und Fragen zur Häufigkeit der Nahrungsaufnahme, um die Schlafqualität und die Ernährungsgewohnheiten der Teilnehmenden zu bewerten.
Zusätzlich ermittelten die Fachleute die Inzidenz ischämischer Schlaganfälle, um den Zusammenhang zwischen der Qualität der aufgenommenen Nahrung, der Schlafqualität und dem Auftreten eines ischämischen Schlaganfalls zu bestimmen.
Schlechter Schlaf erhöht Risiko
Während der durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit entwickelten insgesamt 665 Teilnehmende einen ischämischen Schlaganfall. Die Experten stellten fest, dass dabei eine schlechtere Schlafqualität mit einem erhöhten Risiko für einen nicht tödlichen ischämischen Schlaganfall verbunden war.
Darüber hinaus zeigte sich, dass eine gesunde Ernährung die negativen Auswirkungen einer schlechten Schlafqualität abschwächt, berichten die Forschenden. Die Etablierung gesunder Ernährungs- und Schlafgewohnheiten biete viele potenzielle Vorteile für die Gesundheit und könne auch vor der Entwicklung eines ischämischen Schlaganfalls schützen.
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Der Zusammenhang zwischen der Schlafqualität und dem Schlaganfallrisiko hat auch eine frühere Studie bestätigt, die in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Neurology“ veröffentlicht wurde. Den beteiligten Fachleuten zufolge können Schlafstörungen das Risiko für einen ischämischen Schlaganfall deutlich erhöhen.
Wer abends schlecht einschläft, früh am Morgen aufwacht und nicht wieder einschlafen kann oder während des Tages Beeinträchtigungen infolge des schlechten Schlafs verspürt, zeige ein signifikant erhöhtes Risiko für zerebrovaskuläre oder kardiovaskuläre Erkrankungen.
Bei gleichzeitigem Auftreten der drei Faktoren hatten die Betroffenen ein um 22 Prozent erhöhtes Risiko für ischämische Herzerkrankungen und ein um zehn Prozent erhöhtes Risiko für ischämische Schlaganfälle, verglichen mit Teilnehmenden, die keine Symptome von Schlaflosigkeit zeigten, berichtet das Team.
Gesunder Schlaf und gesunde Ernährung
Insgesamt verdeutlichen die Studien, dass Schlafstörungen das Risiko für einen ischämischen Schlaganfall signifikant erhöhen. Mit einer gesunden Ernährung kann man diesem erhöhten Risiko jedoch entgegenwirken. Um sich vor einem ischämischen Schlaganfall zu schützen, sollte im besten Fall allerdings auf ausreichend Schlaf und eine gesunde Ernährung geachtet werden. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Hui Zhang, Jing Yang, Ruiqi Gu, Jiao Yang, Xiaokang Dong, et al.: Healthy diet habit attenuated the association of poor sleep quality with non-fatal ischemic stroke: a prospective rural cohort; in: Nutrition (veröffentlicht 03.05.2024), Nutrition
- Bang Zheng, Canqing Yu, Jun Lv, Yu Guo, Zheng Bian, et al.: Insomnia symptoms and risk of cardiovascular diseases among 0.5 million adults; in: Neurology (veröffentlicht 06.11.2019), Neurology
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