Eine vegetarische oder vegane Ernährung verbessert nicht nur die allgemeine kardiovaskuläre Gesundheit, sondern reduziert insbesondere auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und einen vorzeitigen Tod.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der University of Cambridge wurden die Auswirkungen einer Ernährung ohne tierische Produkte auf die Risikofaktoren für die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und die damit verbundene Sterblichkeit untersucht. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „PLOS ONE“ nachzulesen.
Ernährung und die Herz-Kreislauf-Gesundheit
Bereits in früheren Studien wurde deutlich, dass bestimmte Ernährungsweisen mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs verbunden sind. So ist laut dem Team beispielsweise eine Ernährung, die wenig pflanzliche Produkte und dafür viel Fleisch, raffiniertes Getreide, Zucker und Salz enthält, nachweislich mit einem erhöhten Risiko für einen vorzeitigen Tod verbunden.
Es sei daher davon auszugehen, dass eine Verringerung des Verzehrs tierischer Produkte und eine Erhöhung des Verzehrs pflanzlicher Lebensmittel das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs senken kann. Der Gesamtnutzen einer solchen Ernährung bleibe jedoch bisher unklar, so die Forschenden.
Um diese Unklarheit zu beseitigen und das Verständnis der potenziellen Vorteile einer pflanzlichen Ernährung zu vertiefen, analysierten die Fachleute die Ergebnisse von mehr als 45 bereits veröffentlichten Übersichtsarbeiten. Diese Forschungsarbeiten fassten wiederum die Ergebnisse zahlreicher früherer Studien zusammen.
Die Forschenden konzentrierten sich bei ihrer Studienauswertung auf mögliche Zusammenhänge zwischen einer pflanzlichen Ernährung und der Herz-Kreislauf-Gesundheit sowie dem Krebsrisiko.
Welchen Einfluss hat die Ernährung?
Es zeigte sich, dass eine vegetarische oder vegane Ernährung mit einem besseren Gesundheitszustand in Bezug auf eine Reihe von Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Sterblichkeit verbunden ist, berichtet das Team. Als Beispiele nennen die Fachleute unter anderem den Blutdruck und den Body-Mass-Index.
So sind vegetarische und vegane Ernährungsweisen mit einem geringeren Risiko für ischämische Herzkrankheiten, Magen-Darm-Krebs, Prostatakrebs und einen vorzeitigen Tod durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden, erklären die Forschenden.
Die Datenauswertung ergab außerdem, dass schwangere Frauen, die sich vegan oder vegetarisch ernährten, im Vergleich zu Frauen, die sich nicht pflanzlich ernährten, keinen Vorteil in Bezug auf das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes und Bluthochdruck hatten.
„Unsere Studie bewertet die verschiedenen Auswirkungen einer tierfreien Ernährung auf die kardiovaskuläre Gesundheit und das Krebsrisiko und zeigt, dass eine vegetarische Ernährung der menschlichen Gesundheit zugute kommen und eine der wirksamsten Präventionsstrategien für die beiden wichtigsten chronischen Krankheiten des 21. Jahrhunderts sein kann“, fasst das Team in einer Pressemitteilung zusammen.
Drohender Vitaminen- und Mineralstoffmangel?
Das Problem einiger pflanzlicher Ernährungsformen sei jedoch, dass sie bei manchen Menschen zu einem Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen führen könne.
Daher warnen Fachleute davor, die pflanzliche Ernährung allgemein zu empfehlen, solange die Forschung nicht abgeschlossen ist, auch wenn die Ergebnisse ihrer Studie darauf hindeuten, dass eine pflanzliche Ernährung mit erheblichen gesundheitlichen Vorteilen verbunden ist. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Angelo Capodici, Gabriele Mocciaro, Davide Gori, Matthew J. Landry, Alice Masini, et al.: Cardiovascular health and cancer risk associated with plant based diets: An umbrella review; in: PLOS ONE (veröffentlicht 15.05.2024), PLOS ONE
- PLO: Two decades of studies suggest health benefits associated with plant-based diets (veröffentlicht 15.04.2024), PLOS
Wichtiger Hinweis:
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