Intermittierendes Fasten und eine regelmäßige Eiweißzufuhr sind sehr vorteilhaft für die Darmflora, verbessern die Darmgesundheit und den Stoffwechsel und unterstützen gleichzeitig das Abnehmen.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der Arizona State University (ASU) wurde untersucht, welche Zusammenhänge zwischen intermittierendem Fasten, sogenanntem Protein-Pacing, der Darmflora, dem Stoffwechsel und der Gewichtsreduktion bestehen. Die Ergebnisse sind in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Nature Communications” nachzulesen.
Einfluss kalorienarmer Ernährung untersucht
An der Untersuchung nahmen insgesamt 41 Personen (27 Frauen und 14 Männer) teil, die an Übergewicht oder Fettleibigkeit litten. Das Team verglich, wie sich zwei unterschiedliche kalorienarme Ernährungsformen auf die Teilnehmenden auswirkten.
Dabei handelte es sich um eine herzgesunde, kontinuierlich kalorienreduzierte Ernährung und eine kalorienreduzierte Ernährung mit intermittierendem Fasten und regelmäßiger Eiweißzufuhr (Protein-Pacing), erklären die Forschenden.
Bessere Darmgesundheit und mehr Gewichtsverlust
Es zeigte sich, dass Teilnehmende, die sich an intermittierendes Fasten und eine gleichmäßig über den Tag verteilte Proteinzufuhr hielten, eine deutlich bessere Darmgesundheit, einen höheren Gewichtsverlust und bessere Stoffwechselreaktionen aufwiesen als Teilnehmende, die eine einfache Kalorienrestriktion befolgten, berichtet das Team.
Bei den Teilnehmenden mit intermittierendem Fasten und Protein-Pacing seien zudem weniger Symptome von Magen-Darm-Problemen aufgetreten und die Vielfalt ihrer Darmflora habe im Vergleich zu den Teilnehmenden, die sich an eine einfache Kalorienrestriktion hielten, deutlich zugenommen.
Das Intervallfasten mit Protein-Pacing führte zu einer Zunahme der nützlichen Mikroben im Darm und gleichzeitig zu einer Erhöhung des Spiegels spezieller Proteine (sogenannter Zytokine) sowie zu einem Anstieg von Aminosäuren-Nebenprodukten, die die Fettverbrennung fördern und den Gewichtsverlust unterstützen, erklären die Forschenden.
Darmflora beeinflusst den Stoffwechsel
Diese neuen Erkenntnisse könnten laut den Fachleuten das Verständnis der Beziehung zwischen Darmflora und Stoffwechsel sowie die Strategien zur Behandlung von Fettleibigkeit verbessern.
„Ein gesundes Darmmikrobiom ist für die allgemeine Gesundheit von entscheidender Bedeutung, insbesondere bei der Behandlung von Fettleibigkeit und Stoffwechselkrankheiten“, betont Studienautorin Karen Sweazea in einer aktuellen Pressemitteilung.
Die Darmflora helfe bei der Aufspaltung der Nahrung, der Produktion von Vitaminen und der Aufnahme von Nährstoffen und sie habe auch Einfluss auf den Stoffwechsel, die Fettspeicherung, die Insulinempfindlichkeit und das Körpergewicht.
„Die Darmbakterien beeinflussen, wie wir Fett speichern, den Blutzuckerspiegel ausgleichen und auf Hormone reagieren, die uns hungrig oder satt machen. Störungen in der Darmmikrobiota können zu erhöhten Entzündungen, Insulinresistenz und Gewichtszunahme führen, was die entscheidende Rolle der Darmgesundheit bei der Vorbeugung und Behandlung von Stoffwechselstörungen unterstreicht“, resümiert Sweazea. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Alex E. Mohr, Karen L. Sweazea, Devin A. Bowes, Paniz Jasbi, Corrie M. Whisner, et al.: Gut microbiome remodeling and metabolomic profile improves in response to protein pacing with intermittent fasting versus continuous caloric restriction; in: Nature Communications (veröffentlicht 28.05.2024), Nature Communications
- Arizona State University: Intermittent fasting shows promise in improving gut health, weight management (veröffentlicht 28.05.2024), Arizona State University
Wichtiger Hinweis:
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