Seltener Fall bestätigt: Zwillingsmädchen in Vietnam haben verschiedene Väter
Obwohl sie am selben Tag das Licht der Welt erblickten und von derselben Mutter geboren wurden, haben zwei Mädchen in Vietnam dennoch zwei verschiedene Väter. Dies wurde nun durch einen DNA-Test bestätigt. Von Experten wird dieses seltene Phänomen als „Heteropaternale Superfekundation“ bezeichnet.
Zwillinge mit zwei Vätern
Ein heute 34-jähriger Mann aus Vietnam machte sich länger keine großen Gedanken über die Unterschiede, die er bei seinen Zwillingsmädchen feststellen konnte. Das eine der Kinder hatte dünnes gerades Haar, das andere dickes gewelltes. Eines Tages ließ er sich jedoch von Angehörigen dazu überreden, einen DNA-Test machen zu lassen, um etwa auszuschließen, dass die Babys nach der Geburt vertauscht worden sind. Laut einem Bericht der „Viet Nam News“ stellten Wissenschaftler im „Centre for Genetic Analysis and Technology“ in Hanoi fest, dass der Mann nur leiblicher Vater eines der Mädchen ist. Das andere Kind trägt nicht sein Erbgut, jedoch das der Mutter.
Äußerst seltenes Phänomen
Zwillinge mit zwei biologischen Vätern sind äußerst selten. „Heteropaternale Superfekundation“ wird das Phänomen von Fachleuten genannt. Es kann dazu kommen, wenn bei einer Frau während eines Menstruationszyklus zwei Eizellen bei zwei Geschlechtsakten befruchtet werden. Der Sex kann auch mehrere Tage auseinanderliegen. Beide Eier können also von verschiedenen Männern befruchtet werden. Die Halbgeschwister wachsen jedoch zusammen im Mutterleib heran. Dem Bericht zufolge hat die Mutter in Vietnam mittlerweile eingeräumt, dass sie außer mit ihrem Partner auch noch weiteren Geschlechtsverkehr hatte.
Beweis für einen Seitensprung
Weltweit sind bislang erst rund 20 Fälle von „Stiefzwillingen“ bekannt geworden. Wissenschaftler gehen jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus. Zum einen ist das Phänomen noch relativ unbekannt und zum anderen werden Vaterschaftstest bei Zwillingen, bei denen ja ein Kind dem Vater durchaus ähnlich sieht, nicht oft gemacht. Werden solche Fälle aufgedeckt, kommt es mitunter zu Tragödien wie Scheidungen, da die Tests ja aufdecken, dass die Frau innerhalb kürzester Zeit mit zwei Männern geschlafen hat. Eine „Heteropaternale Superfekundation“ beweist also auch einen Seitensprung.
Ähnlicher Fall in de USA
Im vergangenen Jahr hatte ein ähnlicher Fall in New Jersey (USA) für Schlagzeilen gesorgt. Es ging damals darum, dass eine Frau Unterhalt für ihre im Januar 2013 geborenen Kinder forderte. Ein DNA-Test hatte jedoch ergeben, dass der Mann nur leiblicher Vater eines der Zwillinge war, die seine Partnerin zur Welt brachte – das andere Mädchen sei von jemand anderem gezeugt worden. Das Gericht entschied damals, dass der Mann nur Unterhalt für eines er beiden Kinder zahlen müsse.(ad)
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