Der Verzehr von hochverarbeiteten Lebensmitteln ist mit einem erhöhten Risiko für einen vorzeitigen Tod im späteren Leben verbunden, einschließlich Todesfällen aufgrund von Diabetes und Herzkrankheiten.
In einer neuen Studie wurde untersucht, wie sich der Verzehr stark verarbeiteter Lebensmittel nach dem sogenannten NOVA-Klassifikationssystem auf die Lebenserwartung und das Risiko eines vorzeitigen Todes auswirkt. Die Ergebnisse werden auf der NUTRITION 2024, einer Jahrestagung der American Society for Nutrition, vorgestellt.
Ernährungsgewohnheiten untersucht
Die Forschenden analysierten die Daten von mehr als 540.000 Personen im Alter zwischen 50 und 71 Jahren, die Angaben zu ihren Ernährungsgewohnheiten und ihrer Gesundheit gemacht hatten. Dabei versuchte das Team herauszufinden, wie sich der Verzehr von stark verarbeiteten Lebensmitteln auf die allgemeine Lebenserwartung auswirkt.
Erhöhtes allgemeines Sterberisiko
„Wir haben festgestellt, dass stark verarbeitetes Fleisch und alkoholfreie Getränke zu den Untergruppen der extrem verarbeiteten Lebensmittel gehören, die am stärksten mit dem Sterblichkeitsrisiko verbunden sind“, berichtet die Studienautorin Dr. Erikka Loftfield.
Und die Ergebnisse zeigen, dass ein erhöhter Verzehr von stark verarbeiteten Lebensmitteln allgemein mit einem erhöhten Risiko für einen vorzeitigen Tod verbunden ist, so die Forschenden weiter.
Herzkrankheiten und Diabetes
Außerdem habe sich gezeigt, dass ein erhöhter Verzehr von hochverarbeiteten Lebensmitteln speziell das Risiko für einen vorzeitigen Tod im Zusammenhang mit Herzkrankheiten oder Diabetes erhöht.
Zwischen dem Verzehr von hochverarbeiteten Lebensmitteln und krebsbedingten Todesfällen konnte hingegen kein Zusammenhang festgestellt werden, so die Fachleute.
Erhöhter BMI
Das Team untersuchte auch andere Faktoren, die das Risiko eines vorzeitigen Todes beeinflussen könnten. Dabei zeigte sich, dass Teilnehmende, die mehr hochverarbeitete Lebensmittel zu sich nahmen, auch einen höheren Body-Mass-Index (BMI) und einen niedrigeren Healthy-Eating-Index-Wert aufwiesen, berichtetd das Team.
Insgesamt habe ein hoher Verzehr hochverarbeiteter Lebensmittel das Risiko eines vorzeitigen Todes während einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 23 Jahren um etwa zehn Prozent erhöht – im Vergleich zu Personen, die wenig verarbeitete Lebensmittel konsumierten.
„Unsere Studienergebnisse stützen einen größeren Bestand an Literatur, darunter sowohl Beobachtungs- als auch experimentelle Studien, die darauf hindeuten, dass sich der Verzehr von hochverarbeiteten Lebensmitteln negativ auf die Gesundheit und Langlebigkeit auswirkt“, fügt Dr. Loftfield hinzu.
Richtige Ernährung für die Lebenserwartung
Die Ergebnisse machen deutlich, dass wir bei der Ernährung auch darauf achten sollten, möglichst wenig hochverarbeitete Lebensmittel zu verzehren, um das verzeitige Sterberisiko zu reduzieren und die Lebenserwartung zu erhöhen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- NUTRITION 2024: (P13-045-24) Ultra-Processed Food Intake and Mortality in the NIH-AARP Diet and Health Study (abgefragt 01.07.2024), NUTRITION 2024
- American Society for Nutrition: Intake of ultra-processed foods linked with increased risk of death (veröffentlicht 30.06.2024), American Society for Nutrition
Wichtiger Hinweis:
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