Der Verzehr von Lebensmitteln, die Soja enthalten, ist bei Kindern im Schulalter mit einer deutlich verbesserten Aufmerksamkeit, einer verkürzten Reaktionszeit und einer höheren Verarbeitungsgeschwindigkeit verbunden.
Eine neue Studie hat den Zusammenhang zwischen dem regelmäßigen Verzehr von Soja-Isoflavonen und den kognitiven Fähigkeiten von Kindern im Schulalter untersucht. Die Ergebnisse wurden auf der Jahrestagung der American Society for Nutrition (NUTRITION 2024) vorgestellt.
Analyse der Ernährung von Kindern
Das Team analysierte die Daten von 128 Kindern im Alter von sieben bis 13 Jahren. Anhand von Ernährungsprotokollen über einen Zeitraum von sieben Tagen wurde die durchschnittliche Ernährung der Kinder ermittelt.
Zusätzlich wurde auch die Menge der aufgenommenen Makronährstoffe, Mikronährstoffe, Vitamine und Isoflavone wurde bestimmt. Im Durchschnitt nahmen die Kinder in der Studie 1,33 Milligramm Isoflavone pro Tag zu sich, wobei der Sojakonsum der einzelnen Teilnehmenden zwischen 0 und 35 Milligramm pro Tag lag, berichten die Forschenden.
Was sind Isoflavone?
Isoflavone sind natürliche Phytoöstrogene, die in Pflanzen vorkommen. Sie sind insbesondere in Sojabohnen und Sojaprodukten enthalten. Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass Soja-Isoflavone das Gedächtnis von Erwachsenen verbessern können, fügen die Fachleute hinzu.
Die Auswirkungen des Verzehrs von Soja-Isoflavonen und ihre möglichen Vorteile auf die kognitiven Fähigkeiten bei Kindern wurden laut dem Team jedoch noch nicht ausreichend untersucht.
Bessere Aufmerksamkeit und Informationsverarbeitung
Die allgemeinen intellektuellen Fähigkeiten der teilnehmenden Kinder wurden von den Fachkräften mit Hilfe verschiedener, an die Klassenstufe der Kinder angepasster Tests ermittelt.
Zusätzlich erfolgten computergestützte Untersuchungne und eine Elektroenzephalographie (Messung elektrischen Strömen im Gehirn), um die Aufmerksamkeit und die Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung zu bestimmen.
Lesen Sie auch:
- Soja reduziert Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Sojaprodukte wie Fleischersatz: Gesund oder ungesund?
- So gesund ist Tofu wirklich
So stellten die Forschenden fest, dass Kinder, die mehr Sojaprodukte zu sich nahmen, bei Aufmerksamkeitsaufgaben schneller reagierten. Außerdem hatten diese Kinder auch eine schnellere Verarbeitungsgeschwindigkeit, berichtet das Forschungsteam. Bei den allgemeinen intellektuelle Fähigkeiten seien indes keine Unterschiede aufgetreten.
Weitere Studien erforderlich
„Unsere Studie liefert weitere Beweise für die Bedeutung der Nährstoffe in Sojalebensmitteln für die kindliche Kognition“, betont die Studienautorin Ajla Bristina in einer Pressemitteilung.
Hier seien Lebensmittel wie Tofu, Tempeh, Fleischersatz auf Sojabasis oder Sojamilch gute Möglichkeiten, mehr Soja in die Ernährung zu integrieren, dessen Isoflavone sich positiv auf die kognitiven Fähigkeiten von Kindern und Erwachsenen auswirken können.
Um die Auswirkungen des Verzehrs von Soja auf die kognitiven Fähigkeiten und die genaue Menge der erforderlichen Isoflavon-Zufuhr zu bestimmen, seien nun allerdings weitere Studien erforderlich.
So haben die Forschenden bereits eine klinische Studie begonnen, in der die Auswirkungen von Sojalebensmitteln auf die Denkfähigkeit, die Hormone, die metabolische Gesundheit und die Darmgesundheit untersucht werden. Auf Basis der Ergebnisse könnten dann entsprechende Ernährungsempfehlungen erfolgen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- NUTRITION 2024: (OR32-02-24) Soy Isoflavone Consumption Is Associated With Greater Attentional Inhibition Among School-Aged Children (abgefragt 03.07.2024), NUTRITION 2024
- American Society for Nutrition: Eating more soy foods could improve thinking and attention in kids (veröffentlicht 02.07.2024), American Society for Nutrition
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.