Eine gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung können bei Prädiabetes den Ausbruch von Diabetes um Jahre verzögern. Ein vier Jahre späterer Krankheitsausbruch ist dabei mit einem deutlich reduzierten frühzeitigen Sterberisiko verbunden.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der Chinese Academy of Medical Sciences and Peking Union Medical College wurde untersucht, inwiefern Lebensstilinterventionen bei Personen mit Prädiabetes den Ausbruch von Diabetes hinauszögern und das Risiko für Herz-Kreislauf-Komplikationen und einen vorzeitigen Tod senken können. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „PLoS Medicine“ veröffentlicht.
Gesunde Ernährung und körperliche Aktivität
Das Team untersuchte an 540 Personen mit gestörter Glukosetoleranz (Prädiabetes) die Wirkung von Ernährungsumstellungen und Bewegungsprogrammen. Die Teilnehmenden gehörten zu einer Kontrollgruppe oder zu einer von drei Lebensstil-Interventionsgruppen.
In den Interventionsgruppen achteten die Teilnehmenden entweder auf eine gesunde Ernährung oder auf mehr Bewegung oder auf eine Kombination aus gesunder Ernährung und mehr Bewegung, berichtet das Team.
Über eine medizinische Nachbeobachtungszeit von mehr als 30 Jahren wurde beobachtet, wie sich die gewählte Art der Lebensstil-Intervention auf das Auftreten von Diabetes, damit verbundene gesundheitliche Komplikationen, kardiovaskuläre Ereignisse (wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Herzinsuffizienz) und das langfristige Risiko eines vorzeitigen Todes auswirkte.
Deutlich Vorteile erreichbar
Die wesentliche Erkenntnis war dabei laut Aussage der Forschenden, dass Teilnehmende, die mindestens vier Jahre nach der Erstdiagnose noch kein Diabetes hatten, im Vergleich zu Teilnehmende, die früher an Diabetes erkrankten, ein signifikant reduziertes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse und ein geringeres Sterberisiko aufwiesen.
Und die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass es für die langfristige Gesundheit umso besser ist, je länger die Entwicklung von Diabetes hinausgezögert werden kann, ergänzen die Fachleute.
„Diese Studie legt nahe, dass eine längere Dauer des Nicht-Diabetes-Status bei Menschen mit einer einer gestörten Glukosetoleranz positive gesundheitliche Auswirkungen hat und die Sterblichkeit verringert“, resümiert das Forschungsteam in einer aktuellen Pressemitteilung.
Ernährungsumstellungen und Bewegung seien wirksame Maßnahmen, um bei einer gestörten Glukosetoleranz die Verzögerung des Auftretens von Diabetes zu erreichen und solche Ansätze sollten daher als Teil des Präventionsprogramms für Diabetes und diabetesbedingte Gefäßkomplikationen in Betracht gezogen werden. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Xin Qian, Jinping Wang, Qiuhong Gong, Yali An, Xinxing Feng, et al.: Non-diabetes status after diagnosis of impaired glucose tolerance and risk of long-term death and vascular complications: A post hoc analysis of the Da Qing Diabetes Prevention Outcome Study; in: PLoS Medicine (veröffentlicht 09.07.2024), PLoS Medicine
- PLOS: Delaying diabetes with diet and exercise for 4 years results in better long-term health (veröffentlicht 09.07.2024), PLOS
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.