Nicht nur was wir essen, sondern auch wann die Mahlzeiten eingenommen werden, beeinflusst maßgeblich die Auswirkungen auf das Körpergewicht. So kann eine Beschränkung der Nahrungsaufnahme auf bestimmte Tageszeiten besonders hilfreich bei der Gewichtsreduktion sein.
Ein Forschungsteam unter Beteiligung von Fachleuten der University of Southern California untersuchte an Jugendlichen mit Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes, welche Wirkung die zeitliche Beschränkung der täglichen Nahurngsaufnahme hat. Die Ergebnisse sind in einer Sonderausgabe des „Journal of the Academy of Nutrition and Dietetic” (JAND) veröffentlicht.
Nahrungsaufnahme zeitlich begrenzen?
Der Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme ist ein wichtiger Faktor beim intermittierenden Fasten, einer Ernährungsform, die in den letzten Jahren immer beliebter geworden ist, um Gewicht abzunehmen. Bei dieser Ernährungsform wechseln sich Phasen des Essens mit Phasen des Nicht-Essens ab, erklärt die Studienautorin Dr. Krista Varady in einer Pressemitteilung.
In der neuen Studie untersuchten die Fachleute nun, inwieweit intermittierendes Fasten, dass die Nahrungsaufnahme auf acht Stunden am Tag begrenzt (12 bis 20 Uhr) bei Jugendlichen mit Fettleibigkeit und neu aufgetretenem Typ-2-Diabetes positive Effekte haben kann.
Welche Lebensmittel konsumiert werden sollten, wurde nicht vorgegeben und im Fokus standen die Auswirkungen auf das Körpergewicht, das Risiko für kardiometabolische Erkrankungen, den Schlaf, die körperliche Leistungsfähigkeit und der Blutzuckerspiegel.
Gewichtsabnahme durch spätere Nahrungsaufnahme
Das begrenztes späte Zeitfenster für die Nahrungsaufnahme führte bei den Jugendlichen zu einer klinisch bedeutsamen Gewichtsabnahme, einer Senkung der sogenannten Alanin-Transaminase und einer signifikanten Kalorienreduktion, ohne den Schlaf, das Essverhalten oder die körperliche Aktivität negativ zu beeinflussen, berichten die Forschenden.
Vielen Menschen falle es schwer, eine Diät einzuhalten, die die Kalorienzufuhr einschränkt, was auch daran liege, dass konstant auf die verzehrten Lebensmittel und die damit verbundene Kalorienaufnahme zu achten sei. Hier könne das intermittierende Fasten helfen, da nur die Uhrzeit der Nahrungsaufnahme berücksichtigt werden muss.
Außerdem seien beim intermittierenden Fasten keine speziellen teuren Nahrungsmittel erforderlich, was besonders für Menschen mit geringen Ressourcen von Vorteil ist, ergänzen die Fachleute.
Allerdings sei ein gesundes Körpergewicht zwar wichtig, aber eine Ernährung mit einer großen Vielfalt an nährstoffreichen Lebensmitteln (wie beispielsweise Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte) bleibe ebenfalls von entscheidender Bedeutung.
„Die in dieser Sonderausgabe vorgestellten Ergebnisse haben wichtige klinische Auswirkungen. Ich glaube, dass der Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme zunehmend an Bedeutung gewinnen wird, wenn wir uns mit Ernährungsinterventionen im Zusammenhang mit Risikofaktoren für chronische Krankheiten befassen“, so das Fazit von Prof. Dr. Linda G. Snetselaar, Chefredakteurin des JAND. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Jomanah Bakhsh, Michael I. Goran, Jennifer K. Raymond, Juan C. Espinoza, Alaina P. Vidmar, et al.: Randomized Controlled Feasibility Trial of Late 8-Hour Time-Restricted Eating for Adolescents With Type 2 Diabetes; in: Journal of the Academy of Nutrition and Dietetic (veröffentlicht 28.10.2023), Journal of the Academy of Nutrition and Dietetic
- Elsevier: When you eat may impact your overall health, nutrition experts say (veröffentlicht 18.07.2024), Elsevier
Wichtiger Hinweis:
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