Pro Woche mindestens zwei bis drei Tage Pause einlegen
Bei manchen ist es das Feierabend-Bierchen, bei anderen das Glas Rotwein zum Abendessen: Für viele Bundesbürger gehört Alkohol zum Alltag. Experten raten jedoch, pro Woche mindestens an zwei bis drei Tagen komplett auf Alkohol zu verzichten. Sonst besteht eine Suchtgefahr.
Alkohol gehört für viele Deutsche zum Alltag
Laut einer älteren Umfrage trinkt fast jeder zweite Mann sein Feierabendbier. Bei anderen darf das Glas Wein zum Abendessen nicht fehlen. Alkohol gehört für viele Deutsche zum Alltag. Doch regelmäßiger Alkoholkonsum birgt deutlich mehr Gesundheitsrisiken als gemeinhin angenommen, wie die Ärztekammer Nordrhein (ÄkNo) und die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) warnen. „Viele Menschen unterschätzen die Gefahren eines scheinbar geringen Alkoholkonsums“, so der Präsident der Ärztekammer Nordrhein, Rudolf Henke.
Pro Woche mindestens zwei bis drei Tage Abstinenz
Die Experten raten, an mindestens zwei bis drei Tagen in der Woche auf Alkohol zu verzichten. So lasse sich eine Gewöhnung vermeiden. Der Übergang von „Genusskonsum“ zu problematischem Konsum bis hin zum Alkoholismus ist laut den Fachleuten fließend und entwickelt sich häufig über einen längeren Zeitraum. Wie es in der Pressemitteilung von ÄkNo und DHS heißt, widerlegen wissenschaftliche Studien die Annahme, körperliche Folgeschäden seien nur bei einer Alkoholabhängigkeit zu erwarten. Menschen, die viel trinken, schaden ihrer Gesundheit. Zu hoher Alkoholkonsum schadet vor allem der Leber und dem Gehirn und ist außerdem häufiger Grund für Entzündungen der Bauchspeicheldrüse sowie der Magenschleimhaut. In Untersuchungen zeigte sich zudem, dass regelmäßiger Alkoholkonsum das Risiko für weitere Krankheiten erhöht. So kann er unter anderem zu Fettstoffwechselstörungen, Osteoporose, Bluthochdruck, Herzmuskel- und Krebserkrankungen wie Darmkrebs, Leberkrebs oder Speiseröhrenkrebs führen oder diese begünstigen.
Menschen mit Alkoholproblemen brauchen Hilfe
Körperliche Schäden sind allerdings nicht nur bei einer Abhängigkeit möglich, betonen die Experten. Menschen mit Alkoholproblemen sollten daher möglichst bald ärztlich Hilfe suchen, doch wegen dem gesellschaftlichen Stigma passiert dies oft erst in einem Stadium, in dem körperliche, psychische und soziale Krisen nicht mehr zu verleugnen sind. In vielen Fällen sind auch Freunde, Familie und Kollegen gefragt. Die DHS hatte bereits in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass man die Alkoholprobleme anderer thematisieren sollte, da vielen Betroffenen ihr eigener hoher Konsum gar nicht bewusst ist. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.