Regelmäßiger Kaffeekonsum kann das Risiko der kardiometabolischen Multimorbidität deutlich reduzieren – allerdings nur, wenn auf Zucker verzichtet wird. Grundsätzlich scheint die Herzgesundheit von dem zuckerfreien Kaffeekonsum erheblich zu profitieren.
Ob Kaffeekonsum Auswirkungen auf das Fortschreiten einer einzelnen kardiometabolischen Erkrankung zu kardiometabolischer Multimorbidität haben kann, untersuchte ein chinesisches Forschungsteam in einer aktuellen Studie. Die Ergebnisse sind in dem Fachmagazin „Nutrition, Metabolism and Cardiovascular Diseases“ veröffentlicht.
Kaffee senkt Herz-Kreislauf-Risiko
Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass Kaffee vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen und die Lebenserwartung erhöhen kann. Auch wurde in Beobachtungsstudien ein Zusammenhang mit einzelnen kardiometabolischen Erkrankungen nachgewiesen, berichtet das Team.
Inwieweit Kaffee Personen mit bereits bestehenden kardiometabolischen Erkrankung gesundheitliche Vorteile bietet und das Risiko für die Entwicklung einer Multimorbidität verringert, bleibe bisher jedoch unklar.
Einfluss auf Risiko der Multimorbidität?
Anhand der Daten von 185.112 Teilnehmenden aus der UK Biobank, die zwischen 2006 und 2010 aufgenommen und bis 2020 nachbeobachtet wurden, ermittelten die Forschenden nun mögliche Zusammenhänge zwischen dem Kaffeekonsum und der kardiometabolischen Multimorbidität.
Der Kaffeekonsum wurde mithilfe eines 24-stündigen Ernährungsfragebogens erfasst und die kardiometabolische Multimorbidität als das gleichzeitige Auftreten von mindestens zwei kardiometabolischen Erkrankungen definiert – darunter Typ-2-Diabetes, koronare Herzkrankheit und Schlaganfall, erläutert das Forschungsteam.
Schutzeffekt von ungesüßtem Kaffee
Während einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 11,4 Jahren entwickelten 1.585 Teilnehmende eine kardiometabolische Multimorbidität, wobei Kaffeekonsumentinnen und -konsumenten im Vergleich zu Personen, die keinen Kaffee tranken, deutlich seltener betroffen waren.
Teilnehmende, die ihren Kaffee mit Zucker gesüßt haben und die nur geringe Mengen Kaffee konsumierten, zeigten laut den Forschenden allerdings bei einigen kardiometabolischen Erkrankungen ein erhöhtes Risiko für den Übergang zur Multimorbidität.
Bei den Teilnehmende, die künstliche Süßstoffe verwendeten, waren den Fachleuten zufolge keine einheitlichen Ergebnisse feststellbar.
Auf Zucker & Süßstoffe verzichten
Demnach erscheint ungesüßter Kaffee als optimale Wahl zur Reduzierung des Risikos der kardiometabolischen Multimorbidität, während auf den Zusatz von Zucker oder künstlichen Süßstoffen eher zu verzichten ist, so das Fazit des Forschungsteams. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Dingkui Sun, Yinyan Gao, Boya Xu, Linghui Xiang, Wenqi Liu, Han Luo, Irene X.Y. Wu: Association of coffee consumption with cardiometabolic multimorbidity: a prospective cohort study in the UK Biobank; in: Nutrition, Metabolism and Cardiovascular Diseases (veröffentlicht 08.08.2024), sciencedirect.com
- David Chieng, Rodrigo Canovas, Louise Segan, Hariharan Sugumar, Aleksandr Voskoboinik, et al.: The impact of coffee subtypes on incident cardiovascular disease, arrhythmias, and mortality: long-term outcomes from the UK Biobank; in: European Journal of Preventive Cardiology (veröffentlicht 27.09.2022), academic.oup.com
Wichtiger Hinweis:
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