Der Verzehr von Obst und Gemüse kann das Risiko für Gebrechlichkeit im späteren Leben signifikant senken. Entsprechende ernährungsbezogene Interventionsstrategien könnten demanch auch zu einer deutlichen Verbesserung der Gesundheit im Alter beitragen.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der Universität Ningbo in China wurde der Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Obst und Gemüse und Gebrechlichkeit untersucht. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Heliyon“ nachzulesen.
Was ist Gebrechlichkeit?
Mit zunehmendem Alter verliert der Mensch natürlicherweise an Muskelkraft, was die Bewältigung bestimmter Alltagsaufgaben erschweren kann. Bei einem verstärkten Abbau der Muskelkraft leidet die Mobilität und die allgemeinen Lebensqualität und es ergeben sich zunehmend Schwierigkeiten bei der Bewältigung des Alltags, was unter dem Oberbegriff Gebrechlichkeit zusammengefasst wird.
Zudem ist bekannt, dass die Ernährung eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der körperlichen und geistigen Gesundheit spielt.
So haben frühere Studien bereits gezeigt, dass eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse das Risiko für verschiedene Krankheiten wie Diabetes und Fettleibigkeit senken kann.
Die Forschenden stellten sich daher die Frage, ob Obst und Gemüse auch der Gebrechlichkeit im Alter entgegenwirken können. Anhand der Daten von 13.935 Personen, die an der National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) teilgenommen hatten, versuchten sie diese Frage zu klären.
Einfluss der Ernährung?
Das Team ermittelte den durchschnittlichen Obst- und Gemüseverzehr der Teilnehmenden über zwei Tage hinweg mithilfe von zwei separaten Fragebögen zur Nahrungsaufnahme in den letzten 24 Stunden.
Darüber hinaus wurde ein Modell zur Berechnung der Gebrechlichkeit verwendet, das unter anderem die Kognition und Komorbiditäten berücksichtigte. Auf Basis dieses Modells wurden 2.224 Teilnehmende als gebrechlich eingestuft.
Obst und Gemüse reduzieren Risiko
Anschließend wurden statistische Analysen durchgeführt, um den Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Obst und Gemüse und dem Risiko für Gebrechlichkeit zu ermitteln. Dabei zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Obst und Gemüse und einem geringeren Risiko für Gebrechlichkeit.
Ganze Früchte vorteilhafter als Fruchtsäfte
Darüber hinaus stellten die Forschenden fest, dass der Verzehr von ganzen Früchten im Vergleich zum Trinken von Fruchtsäften das Risiko für Gebrechlichkeit stärker senkt.
Die Fachleute fügen hinzu, dass insbesondere der Verzehr von rotem und orangefarbenem Gemüse mit einem geringeren Risiko für Gebrechlichkeit verbunden war.
Mediterrane Ernährung hilft ebenfalls
Wenn es darum geht, welche Ernährungsmuster Gebrechlichkeit entgegenwirken könne, so scheint die mediterrane Ernährung besonders geeignet. Beispielsweise zeigte eine Studie, die in dem „Journal of Gerontology: Medical Sciences“ veröffentlicht wurde, dass eine mediterrane Ernährung der Entwicklung von Gebrechlichkeit entgegenwirkt.
Insgesamt zeigen die Studienrgebnisse, dass die Ernährung eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Gebrechlichkeit spielt. Der regelmäßige Verzehr von Obst und Gemüse und eine mediterrane Ernährung können dabei der Entwicklung von Gebrechlichkeit wirksam entgegenwirken. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Kaikai Hu, Liuyin Jin, Yang Yang, Linman Wu, Guomin Xie, et al.: The Relationship Between Fruit and Vegetable Intake and Frailty: Data from NHANES 2007-2018; in: Heliyon (veröffentlicht 18.09.2024), Heliyon
- Courtney L. Millar, Alyssa B. Dufour, James R. Hebert, Nitin Shivappa, Olivia I. Okereke, et al.: Association of Proinflammatory Diet With Frailty Onset Among Adults With and Without Depressive Symptoms: Results From the Framingham Offspring Study ; in: Journal of Gerontology: Medical Sciences (veröffentlicht 13.07.2022), Journal of Gerontology: Medical Sciences
Wichtiger Hinweis:
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