Die Menge an Fett im Bauchbereich hat signifikante Auswirkungen auf das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und eine Messung des Bauchfetts kann eine verlässliche Vorhersage des Erkrankungsrisikos ermöglichen.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der Nanjing Medical University in China wurde der Zusammenhang zwischen dem sogenannten Body-Roundness-Index (BRI) und dem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht. Die Ergebnisse sind in dem „Journal of the American Heart Association“ (JAHA) nachzulesen.
Was ist der Body-Roundness-Index?
Fettleibigkeit gilt als ein wichtiger, beeinflussbarer Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wobei abdominale Adipositas als besonders kritisch betrachtet wird.
Im Gegensatz zu dem bekannteren Body-Mass-Index (BMI), der das Gewicht in Relation zur Körpergröße setzt, kombiniert der Body-Roundness-Index daher den Taillenumfang und die Körpergröße und spiegelt so den Anteil des Bauch- und Viszeralfetts wider, erläutert das Forschungsteam.
Die Ergebnisse früherer Querschnittsstudien hätten bereits darauf hingedeutet, dass ein Zusammenhang zwischen dem BRI und Herz-Kreislauf-Erkrankungen besteht. Die Forschenden haben diesen in ihrer neuen Studie genauer untersucht.
„Dies ist die erste große Studie, die den BRI im Laufe der Zeit untersucht und untersucht, wie er mit dem Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei chinesischen Erwachsenen mittleren Alters und älteren Menschen zusammenhängt“, berichtet die Studienautor Dr. Yun Qian in einer aktuellen Pressemitteilung.
Fast 10.000 Teilnehmende
Das Team analysierte die Daten von 9.935 Personen, die an der China Health and Retirement Longitudinal Study (CHARLS) teilnahmen. Anstatt sich auf eine einzige Messung des Body-Roundness-Index zu verlassen, analysierte das Team dessen Entwicklung anhand verschiedener Messungen zwischen 2011 und 2016.
Anschließend wurden die Teilnehmenden je nach Entwicklung ihres BRI in drei Gruppen eingeteilt. Dabei handelte sich um eine Gruppe mit einem niedrigen stabilen BRI-Verlauf, eine Gruppe mit einem moderaten stabilen BRI-Verlauf und eine Gruppe mit einem hohen stabilen BRI-Verlauf, erklären die Forschenden.
Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Die Forschenden stellten fest, dass ein höherer BRI im Verlauf der Studie signifikant mit einem höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden war. Im Vergleich zu den Teilnehmenden der Gruppe mit niedrigem stabilen BRI-Verlauf zeigten die Teilnehmenden der anderen beiden Gruppen ein deutlich erhöhtes Risiko.
Mit zunehmendem Body-Roundness-Index stieg das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle und kardiale Ereignisse, berichtet das Team. Die Messung des BRI könne demnach ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen effektiv vorhersagen.
Bewegung und gesunde Ernährung
Insgesamt verdeutlich die Studie erneut, wie wichtig es ist, ein Leben lang auf eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung zu achten, um Übergewicht und übermäßiges Bauchfett sowie die damit verbundene Gesundheitsrisiken zu vermeiden. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Man Yang, Jia Liu, Qian Shen, Hai Chen, Yaqi Liu, et al.: Body Roundness Index Trajectories and the Incidence of Cardiovascular Disease: Evidence From the China Health and Retirement Longitudinal Study; in: Journal of the American Heart Association (veröffentlicht 25.09.2024), JAHA
- American Heart Association: Measure of body roundness may help to predict risk of cardiovascular disease (veröffentlicht 25.09.2024), AHA
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.