Die sogenannte Paleo-Diät (Steinzeitdiät) kann nicht nur zur Gewichtsabnahme und zur Senkung des Blutdrucks beitragen, sondern sich auch positiv auf das Lipidprofil und die Herzgesundheit auswirken und effektiv das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.
In einer neuen Studie wurden die Auswirkungen einer kurzzeitigen kohlenhydratarmen Paleo-Diät auf verschiedene Lipide und kardiovaskuläre Risikomarker untersucht. Die Ergebnisse sind in dem „Indian Journal of Physiology and Allied Sciences“ (IJPAS) veröffentlicht.
Weniger Kohlenhydrate zum Abnehmen
Viele Menschen verlassen sich auf eine kohlenhydratarme Ernährung, um abzunehmen, und eine kohlenhydratarme Ernährung wie die Paleo-Diät kann nachweisbar vorteilhaft bei Diabetes und beim Abnehmen sein, erläutern die Forschenden.
Die Paleo-Diät beschreibt dabei eine Ernährung, die nur Lebensmittel enthält, die Menschen bereits in der Steinzeit gegessen haben. Dazu gehören vor allem Obst, Gemüse, mageres Fleisch, Fisch, Nüsse, Eier und verschiedene Samen.
Verzichtet wird dagegen auf Getreide, Hülsenfrüchte, Milchprodukte, raffinierten oder zugesetzten Zucker, Salz, stark verarbeitete Lebensmittel und verschiedene stärkehaltige Gemüsesorten wie Mais, Erbsen und Kartoffeln.
Diese spezielle Diät kann zwar beim Abnehmen helfen, allerdings wird aufgrund des Verzichts auf Lebensmittelgruppen wie Getreide und Milchprodukte auch ein möglicher Mangel an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen diskutiert.
Einfluss auf Blutdruck & Cholesterinspiegel?
Eine in dem „Journal of Diabetes Science and Technology“ veröffentlichte Studie deutete darüber hinaus auf eine Senkung des Blutdrucks und des Cholesterinspiegels durch die Paleo-Ernährung hin.
Außerdem soll die Paleo-Diät die Glukosetoleranz verbessern und die Insulinsensitivität erhöhen, was bei Diabetes von Vorteil wäre. Bislang blieb jedoch zumindest teilweise unklar, wie sich die Paleo-Ernährung auf die Blutfettwerte und das kardiovaskuläre Risiko auswirkt.
Um mehr Klarheit zu schaffen, untersuchte das Team in der aktuellen Forschungsarbeit die Auswirkungen einer dreimonatigen Paleo-Ernährung mit einem Anteil von 15 Prozent Eiweiß, 20 Prozent Kohlenhydraten und 65 Prozent Fett an insgesamt 106 Teilnehmenden.
Dabei konzentrierten sich die Fachleute auf mögliche Effekte auf das Low-Density-Lipoprotein (LDL), High-Density-Lipoprotein (HDL), Triglyceride (TAG) und kardiovaskuläre Risikomarker wie Apolipoprotein A1 (ApoA1) und Apolipoprotein B (ApoB).
Weniger Triglyzeride im Blut
Nach drei Monaten Paleo-Ernährung zeigte sich eine signifikante Reduktion der Triglyceride. Gleichzeitig stiegen das Low-Density-Lipoprotein, das High-Density-Lipoprotein und auch das Apolipoprotein A1 signifikant an, berichten die Forschenden.
Bei den ApoB-Werten, dem ApoB/ApoA1-Verhältnis und dem LDL/ApoB-Verhältnis seien keine Änderungen aufgetreten.
Paleo-Diät vorteilhaft für Herzgesundheit
Die Einhaltung einer kohlenhydratarmen Paleo-Ernährung über einen kurzen Zeitraum wirkt demnach nicht pro-atherogen, fördet also keine Atherosklerose, sondern verbessert das Lipidprofil und die kardialen Marker und reduziert effektiv das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, so das Fazit des Forschungsteams. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Hariharan V., Vijayasamundeeswari CK.: Investigation of the impact of a short-term low-carbohydrate paleolithic diet on cardiovascular risk markers; in: Indian Journal of Physiology and Allied Sciences (veröffentlicht 30.09.2024), IJPAS
- Cleveland Clinic: Paleo Diet 101: What You Can and Can’t Eat (veröffentlicht 03.02.2023), Cleveland Clinic
- David C. Klonoff: The Beneficial Effects of a Paleolithic Diet on Type 2 Diabetes and Other Risk Factors for Cardiovascular Disease; in: Journal of Diabetes Science and Technology (abgefragt 04.10.2024), Journal of Diabetes Science and Technology
Wichtiger Hinweis:
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