Der Verzehr von Bittermelonen, auch als Bittergurken bekannt, kann zu deutlichen Verbesserungen der Cholesterinwerte beitragen. Der tägliche Konsum führt unter anderem zu einer Senkung des Gesamtcholesterins, des LDL-Cholesterins und der Triglyceride im Blut.
In einer aktuellen Übersichtsarbeit, die in der Fachzeitschrift „Phytotherapy Research“ veröffentlicht wurde, erfolgte eine umfängliche Bewertung der Auswirkungen von Bittermelonen (Momordica charantia) auf das Lipidprofil. Die Ergebnisse erscheinen durchaus vielversprechend.
Bittermelone als Heilpflanze
Während die Bittermelone hierzulande bisher eher unbekannt bleibt, ist sie in vielen asiatischen Ländern nicht nur ein beliebtes Lebensmittel, sondern auch eine traditionelle Heilpflanze. Neben den Früchten werden dabei die Blätter, die Samen und das Samenöl genutzt.
Frühere Studien hatten außerdem bereits auf gesundheitliche Vorteile durch den regelmäßigen Verzehr von Bittermelonen hingedeutet, wobei auch Verbesserungen der Blutfettwerte diskutiert wurden. Allerdings blieb die Wirkung auf das Lipidprofil bislang umstritten.
Wirkung auf das Lipidprofil?
Die neue Forschungsarbeit liefert nun eine systematische Auswertung der verfügbaren randomisierten kontrollierten Studien zu den Auswirkungen des Verzehrs von Bittermelonen auf das Lipidprofil. Acht Studien mit insgesamt 423 Teilnehmenden fanden in der finalen Analyse Berücksichtigung.
Diese Studien ermittelten die Wirkung des Bittermelonenverzehrs auf die Triglyceridwerte, das Gesamtcholesterin, das LDL-Cholesterin und das HDL-Cholesterin.
Signifikante Vorteile durch Bittermelonen
Die Datenauswertung zeigte, dass der Verzehr von Bittermelonen allgemein mit einer signifikanten Abnahme des Gesamtcholesterins und der Triglyceride im Blut verbunden war, während die Forschenden zunächst jedoch keinen signifikanten Zusammenhang mit dem LDL- und HDL-Cholesterin feststellen konnten.
Jedoch ergab die Untergruppenanalyse bei einer regelmäßigen Aufnahme von täglich mindestens zwei Gramm Bittermelone über einen Zeitraum von acht Wochen eine signifikante Senkung des LDL-Cholesterins sowie einen Anstieg des „gesunden“ HDL-Cholesterins, berichtet das Team.
Diese vorteilhafte Wirkung sei besonders deutlich bei Personen mit Diabetes und Prädiabetes ausgefallen.
Bittermelone als Therapie?
Insgesamt könnten Bittermelonen demnach einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Lipidprofils leisten – insbesondere in Bezug auf die Triglyceride und das Gesamtcholesterin.
Allerdings weisen die Forschenden darauf hin, dass die kurze Studiendauer (weniger als drei Monate) die Aussagekraft einschränke. Hier scheinen nun weitere Forschungsarbeiten erforderlich, um die langfristigen Auswirkung von Bittermelonen auf die Blutfette zu ermitteln.
Sollten sich die vorteilhaften Effekte auch langfristig bestätigen, könnten Bittermelonen einen wesentlichen Beitrag zu Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen leisten, die in Verbindung mit zu hohen Triglycerid- und Cholesterinwerten stehen. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Mohammad Reza Amini, Niloufar Rasaei, Moharam Jalalzadeh, Sanaz Pourreza, Azita Hekmatdoost: The Effects of Bitter Melon (Mormordica charantia) on Lipid Profile: A Systematic Review and Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials (veröffentlicht 23.10.2024), onlinelibrary.wiley.com
- Jens Bielenberg: Die blutzuckersenkende und fettabbauende Aktivität der Bittermelone – Neue Erkenntnisse hinsichtlich der Wirkmechanismen; in: Zeitschrift für Phytotherapie (veröffentlicht 05.11.2012), thieme-connect.de
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