Ob Kaffee ein potenzieller Risikofaktor für Nierensteine ist oder eher zu einer Senkung des Nierensteinrisikos beitragen kann, blieb bislang unklar. Eine aktuelle Übersichtsarbeit sollte hier Klarheit schaffen.
Ein polnisches Forschungsteam hat die bisherigen Erkenntnisse zu den Auswirkungen des Kaffeekonsums auf das Risiko der Bildung von Nierensteinen analysiert und die Ergebnisse in dem Fachmagazin „Quality in Sport“ veröffentlicht.
Nierensteine relativ häufig
Nierensteine sind ein weit verbreitetes urologisches Problem, das laut Schätzungen bis zu 15 Prozent der Weltbevölkerung betrifft. Sie entstehen durch komplexe physikochemischen Prozesse im Urin und können unbehandelte zu schweren Komplikationen führen, erläutern die Fachleute.
Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Steinbildung und Kaffeekonsum wurde hier früher eher als negativ bewertet, so die Forschenden weiter. Neuere Studien hätten jedoch auf potenzielle Vorteile von Kaffee hingedeutet.
Kaffee verringert Risiko
Die aktuelle Auswertung der verfügbaren Forschungsarbeiten zeigt nun, dass Kaffeekonsum durch die Beeinflussung der Urinzusammensetzung zu einer Verringerung des Risikos für Nierensteine beitragen kann.
Seine Wirkung erzielt Kaffee dabei laut den Forschenden durch das enthaltene Koffein und durch Verbindungen wie Chlorogensäure. Zum Beispiel erhöhe Koffein die Magnesium- und Kaliumausscheidung, was der Steinbildung vorbeuge.
Auch habe eine der ausgewerteten Studie die durch Koffein verringerte Kristalladhäsion an den Nierenzellen als Schlüsselmechanismus zur Vorbeugung von Nierensteinen hervorgehoben.
Insgesamt zeigt Kaffee nachweisbar vielfältige gesundheitliche Vorteile, darunter ein verringertes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und neurodegenerativen Erkrankungen, berichtet das Team.
Weiterhin sei laut den neuen Studienergebnissen auch eine präventive Wirkung gegenüber Nierensteinen als potenzieller Gesundheitsvorteil des Kaffeekonsums zu nennen und insgesamt könne Kaffee auf besonders vielfältige Weise zur Förderung des gesundheitlichen Wohlbefindens beitragen. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Elwira Servaas, Olga Grelewicz, Adam Juśkiewicz, Mateusz Haber, Adrianna Czachor, Alicja Kotula, Paula Kula, Natalia Kucy, Robert Siemiątkowski: Does drinking coffee reduce the risk of kidney stone formation?; in: Quality in Sport (veröffentlicht 26.10.2024), apcz.umk.pl
- Yazeed Barghouthy, Mariela Corrales, Steeve Doizi, Bhaskar K. Somani, Olivier Traxer: Tea and coffee consumption and pathophysiology related to kidney stone formation: a systematic review; in: Wolrd Journal of Urology (veröffentlicht 14.10.2020), springer.com
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