Medienbericht: Fünf Menschen durch Ärztefehler gestorben
In den vergangenen Jahren war über eine Zunahme von ärztlichen Behandlungsfehlern berichtet worden. Eine Ursache dafür mag auch die dauernde Überlastung vieler Ärzte sein. Die Auswirkungen können gravierend sein und bis hin zu tödlichen Komplikationen reichen. Allein in Thüringen sind im vergangenen Jahr fünf Menschen durch Ärztefehler gestorben.
Fünf Menschen durch Ärztefehler gestorben
Medizinische Behandlungsfehler können für die Betroffen schwerwiegende Folgen haben, die bis hin zu tödlichen Komplikationen reichen. So wurde erst vor wenigen Monaten über eine Patientin in Niedersachsen berichtet, die wegen falscher Blutkonserven verstorben ist. Selbst eine Routine-OP, wie eine Bauchspieglung kann tödlich enden, wenn dabei ein Fehler gemacht wird. Laut einem Medienbericht sind 2015 allein in Thüringen fünf Menschen durch Ärztefehler gestorben.
Behandlungsfehler zweifelsfrei festgestellt
Der MDR berichtete unter Berufung auf die Landesärztekammer, dass diese Fälle von der Schlichtungsstelle in Hannover für Fragen der Haftung von Ärzten bei Behandlungsfehlern zweifelsfrei festgestellt worden sei. Wie aus einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa hervorgeht, seien bei vier Todesfällen nicht alle Diagnose-Möglichkeiten ausgeschöpft worden. Den Angaben zufolge sei in einem Krebsfall trotz des fortgeschrittenen Alters einer Patientin und drohender „gravierender Nebenerkrankungen“ noch eine Chemotherapie begonnen worden. Laut dpa war die Landesärztekammer am Samstag dazu zunächst nicht zu erreichen.
Anspruch auf kostenlose Gutachten
Dem Bericht zufolge haben sich Patienten oder Angehörige im vergangenen Jahr in insgesamt 312 Fällen an die Schlichtungsstelle gewandt. Wie es heißt, waren das so wenige wie in den vergangenen zehn Jahren nicht mehr. Patienten haben mehrere Optionen auf kostenlose Gurtachten bei Behandlungsfehler-Verdacht. Eine Möglichkeit ist die Kontaktierung der Schlichtungsstelle in Hannover, die für Patienten aus zehn Bundesländern zuständig ist. Laut der Meldung sei jede fünfte Beschwerde (67 Fälle) als Behandlungsfehler anerkannt worden. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Anstieg um fast 37 Prozentpunkte. Der Erhebung zufolge passieren die meisten Fehler in der Unfallchirurgie und Orthopädie. (ad)
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