Bei Weihnachtsgebäck denken viele Menschen schnell an den enthaltenen Zucker, der der Gesundheit nicht förderlich ist. Doch in Lebkuchen sind auch verschiedene Zutaten enthalten, die gesundheitliche Vorteile mit sich bringen.
„Ist Lebkuchen ein „Superfood“?“, fragt die Verbraucherzentrale Südtirol in einem Beitrag. Als solches kann man das beliebte Gebäck wohl nicht bezeichnen, doch es enthält diverse gesunde Weihnachtsgewürze.
Gesunde Gewürze
Lebkuchen enthalten im Vergleich zu butterhaltigem Weihnachtsgebäck weniger Fett, weniger Kalorien, mehr Ballaststoffe (auch dank der Verwendung von Roggenmehl) und eine Vielzahl an Gewürzen.
„Klassisch sind dies Zimt, Ingwer, Anis (oder Sternanis), Muskat, Nelke, Piment, Koriander, Kardamom und Fenchel“, erläutert Silke Raffeiner, die Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Südtirol.
„Einige dieser Gewürze sind für ihre wohltuenden Wirkungen bekannt. Zimt beispielsweise soll verdauungsfördernd, Kardamom krampflösend, Anis schleimlösend und die Gewürznelke schmerzstillend wirken, Ingwer entzündungshemmend, antibakteriell, appetit- und verdauungsanregend.“
Weniger Kalorien
Wenn dem Teig zudem gehackte Nüsse und Trockenfrüchte beigemengt werden, bietet Lebkuchen noch mehr gesundheitliche Vorteile. Nüsse sind reich an Proteinen, Ballaststoffen, wertvollen ungesättigten Fettsäuren, B-Vitaminen, Vitamin E sowie einer Vielzahl an Mineralstoffen.
Auch Fachleute von der Medizinischen Universität Graz meinen, dass diverse Nüsse, Dörrobst und Gewürze mit gleichzeitig wenig Zusatz von Haushaltzucker ein interessantes Nährstoffprofil ergeben.
„Da die Süßkraft von Honig und Fruchtzucker höher ist als jene von Haushaltzucker wird auch erklärbar, warum der Kaloriengehalt dieser Rezepturen sinkt, obwohl das Geschmackserlebnis groß ist“, so Sandra Holasek von der Med Uni Graz in einer Mitteilung.
Nicht übertreiben
Natürlich sind die diversen gesunden Zutaten kein „Freibrief“, um jeden Lebkuchen, der in der Weihnachtszeit angeboten wird, zu verschlingen. Vor allem bei besonders süßen Lebkuchen mit Zuckerglasur oder Schokoladenüberzug sieht es mit den gesundheitlichen Vorteilen schon wieder ganz anders aus. Der Konsum des beliebten Weihnachtsgebäcks sollte also besser nicht übertrieben werden.
Bedachter Konsum für Kleinkinder
Der VerbraucherService Bayern im KDFB e. V. (VSB) empfiehlt zudem in einer Mitteilung einen kritischen Blick auf die Zutatenliste und rät zu bedachtem Konsum für Kleinkinder, unter anderem wegen dem enthaltenen Zimt.
Denn je nach verwendeter Zimtsorte kann der Cumaringehalt im Lebkuchen hoch sein. „Cumarin ist ein natürlicher Aromastoff im Zimt und kann in höherer Dosis zu Leberschäden führen“, erklärt Eva Kirchberger, Ernährungsexpertin beim VSB.
Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) legt als tolerierbare tägliche Dosis 0,1 Milligramm Cumarin pro Kilogramm Körpergewicht fest. Für Erwachsene ist dies kein Problem, doch Kleinkinder unter 15 Kilogramm können diesen Wert schon mit 100 Gramm Lebkuchen überschreiten. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Verbraucherzentrale Südtirol: Ist Lebkuchen ein „Superfood“?, (Abruf: 15.12.2024), www.consumer.bz.it
- Medizinische Universität Graz: Lebkuchen: Traditionsgebäck mit gesundem Mehrwert, (Abruf: 15.12.2024), www.medunigraz.at
- VerbraucherService Bayern im KDFB e. V.: Lebkuchen – wie gesund ist die weihnachtliche Leckerei?, (Abruf: 15.12.2024), www.verbraucherservice-bayern.de
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.