Psychologinnen: Anderen zu helfen verbessert die mentale Gesundheit
Jeder Mensch freut sich, wenn andere nett zu einem sind. Psychologinnen haben nun herausgefunden, dass diejenigen, die anderen helfen, auch für sich selbst etwas Gutes tun. Helfende fördern durch die Unterstützung ihre eigene psychische Gesundheit.
Andauernder Stress gefährdet die Gesundheit
Dauerhafter Stress belastet die Gesundheit. Er kann zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Herzinfarkt führen, Magen-Darm-Geschwüre verursachen, Schlafstörungen oder Rückenschmerzen auslösen. Auch eine erhöhte Infektanfälligkeit, Tinnitus, Hautausschlag, Durchfall oder Verstopfung können die Folge sein. Im Grunde genommen kann sich ein Übermaß an Stress auf jedes Organ im Menschen auswirken. Um dem zuvorzukommen, raten Gesundheitsexperten oft, Entspannungsübungen zum Stressabbau wie etwa Yoga zu praktizieren. Psychologinnen aus den USA haben nun eine andere Möglichkeit benannt, die dazu beiträgt, weniger gestresst zu sein: Indem man anderen Menschen hilft.
Positive Wirkung auf die psychische Gesundheit
Wie Psychologinnen der Yale University im US-Bundesstaat Connecticut im Fachjournal „Clinical Psychological Science“ berichten, mildert prosoziales Verhalten die Auswirkungen von Stress und hilft, diesen abzubauen. Laut einer Meldung auf dem Blog „PsychCentral“, sagte Studienautorin Emily Ansell: „Unsere Forschung zeigt, dass, wenn wir anderen helfen, wir uns dabei auch selber helfen können.“ Selbst Kleinigkeiten, wie „eine Tür für jemanden offen halten“, können demnach eine positive Wirkung auf unsere psychische Gesundheit haben.
Wohlbefinden durch helfendes Verhalten erhöhen
An der Studie der Wissenschaftlerinnen um Ansell nahmen insgesamt 77 gesunde Männer und Frauen im Alter von 18 bis 44 Jahren teil. Laut den Autorinnen zeigten die Ergebnisse, dass sich Hilfsbereitschaft auszahlt. Die Probanden erhöhten durch ihr helfendes Verhalten ihr Wohlbefinden. Sie belohnten sich selbst mit positiven Emotionen und einer insgesamt besseren psychischen Gesundheit. Diejenigen, die sich eher auf sich selbst konzentrierten, waren häufig schlechter gestimmt. „Es war überraschend, wie stark und einheitlich die Auswirkungen auf die täglichen Erfahrungen waren“, so Ansell.
Hilfe im Alltag anbieten
Wie auch andere Experten meinen, wäre es für alle ein Gewinn, Hilfe im Alltag anzubieten. Die Forscherinnen nehmen an, dass sich Helfende während der unterstützenden Tätigkeit zeitweise von sich selbst ablenken. Außerdem werde durch die selbstlose Unterstützung Nähe zu anderen Menschen geschaffen. Die dabei ausgeschütteten Hormone könnten sich möglicherweise günstig auf die Stressreaktion des Körpers auswirken. Den Psychologinnen zufolge sind jedoch noch weitere Untersuchungen nötig, um ihre Ergebnisse zu stützen. Künftige Arbeiten könnten dazu beitragen, herauszufinden, ob Empfehlungen zu prosozialem Verhalten zum besseren Umgang mit Stress sinnvoll sind, „vor allem bei Personen, die depressive Stimmung oder hohen akuten Stress erleben“, sagte Ansell. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.