Deutscher Ernährungsminister für Abschaffung des MHD auf Lebensmitteln
Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU) will das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) auf Lebensmitteln abschaffen. Dieses sorge dafür, dass zu viele Verbraucher Nahrungsmittel wegwerfen, die noch genießbar wären.
Verschwendung von Nahrungsmitteln reduzieren
Jedes Jahr landen Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll, obwohl sie oft noch genießbar wären. Experten raten zwar immer wieder, Lebensmittel nicht vorschnell wegzuwerfen, doch häufig wird das Mindesthaltbarkeitsdatum missverstanden. In den meisten Fällen halten Lebensmittel länger als angegeben ist. Da das MHD also offenbar Menschen dazu verleitet, Nahrungsmittel vorschnell zu entsorgen, plädiert Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU) für eine Abschaffung dieser Angabe.
Lebensmittel sind meist länger haltbar
Das seit Jahrzehnten nach EU-Recht vorgeschriebene Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) soll selbst ein baldiges Ablaufdatum erhalten. Kritiker bemängeln, dass Verbraucher die Herstellerangabe oft falsch verstehen und auch Supermärkte ihre Ware viel zu früh aussortieren. Das MHD garantiert lediglich, dass Farbe, Geruch und Geschmack des ungeöffneten Lebensmittels bei richtiger Lagerung bis zu diesem Tag erhalten bleiben. Allerdings sind Produkte wie Reis, Nudeln oder Mehl häufig viele Monate länger haltbar.
Minister für Abschaffung des Haltbarkeitsdatums
Der deutsche Minister für Ernährung und Landwirtschaft, Christian Schmidt (CSU) forderte daher eine baldige Abschaffung des Haltbarkeitsdatums auf allen Lebensmittelverpackungen. „Die Hersteller haben zu große Sicherheitspuffer eingebaut“, sagte der Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagsausgaben). „Auf die Verpackungen von Milch oder Schinken soll ein echtes Verfallsdatum gedruckt werden, nach dem diese Produkte tatsächlich nicht mehr genießbar wären.“ Der Minister gehe davon aus, dass in wenigen Monaten der Entwurf einer entsprechenden EU-Richtlinie vorliege.
Auf Salz oder Zucker muss kein MHD
Bei Nahrungsmitteln wie Salz oder Zucker, die dauerhaft genießbar sind, müsse schon heute kein Haltbarkeitsdatum mehr auf der Verpackung stehen, sondern nur noch das Herstellungsdatum. Ganz verschwinden sollen die Angaben zum Verfall nicht. Auf verderblichen Produkten solle das Mindesthaltbarkeitsdatum zu einer qualifizierten Verbraucherinformation weiterentwickelt werden. Denn die meisten Produkte seien erheblich länger verwendbar als auf den Verpackungen stehe. Die Zukunft gehöre „der intelligenten Verpackung“, die den Zustand der Ware selbst erkennt. (ad)
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