Bittere Lebensmittel können unter anderem zur Vorbeugung von Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes beitragen. Gleichzeitig schützen die Bitterstoffe vor Schäden durch freie Radikale und verlangsamen sogar den Alterungsprozess der Zellen.
Eine neue Studie unter Beteiligung von Fachleuten der Luohe Food Engineering Vocational University in China hat untersucht, wie und über welche Mechanismen Bitterstoffe die menschliche Gesundheit beeinflussen. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Foods“ nachzulesen.
Wie entsteht bitterer Geschmack?
Viele Menschen mögen den Geschmack bitterer Lebensmittel nicht. Dieser ist auf zurückzuführen, dass sich in Lebensmitteln enthaltene Bitterstoffe an spezifische Stellen von Bitterrezeptoren (26 hTAS2Rs) binden und so die nachgeschalteten, durch G-Proteine vermittelten Signalwege aktivieren, erläutert das Forchungsteam.
Diese Signalwege wandeln chemische Signale in elektrische Signale um, die dann zum Gehirn weitergeleitet werden und dort einen bitteren Geschmack erzeugen, wobei die Intensität der Bitterkeit hauptsächlich durch die sogenannte hydrophobe Erkennungsregion der Bitterrezeptoren bestimmt wird, so die Fachleute weiter.
Solche Bitterstoffe sind vor allem Alkaloide, Polyphenole, Terpenoide und Aminosäuren, die zum Beispiel in natürlichen Lebensmitteln wie Buchweizen, Bitterkürbis, Löwenzahn, Bohnen, Nüssen und Kaffee vorkommen.
Vorteile der Bitterstoffe
Der Verzehr von natürlichen Lebensmitteln mit Bitterstoffen fördert die Gesundheit und kann laut der aktuellen Übersichtsstudie beispielsweise zur Vorbeugung von Hyperlipidämie, Bluthochdruck und Hyperglykämie beitragen.
Gleichzeitig hemmen bittere Lebensmittel Entzündungen und wirken antitumoral, antibakteriell und antioxidativ, berichten die Forschenden.
Zudem sei eine antioxidative Wirkung nachweisbar über die Bitterstoffe vor Schäden durch freie Radikale schützen. Sie bremsen laut den Fachleuten außerdem den Zellalterungsprozess und können zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes beitragen. Nicht zuletzt seien auch neuroprotektive Eigenschaften nachweisbar.
Besonders hilfreich bei Diabetes
Welche gesundheitlichen Vorteile Bitterstoffe bei Diabetes haben, wird auch in einem Fachbeitrag der Deutschen Diabetes-Hilfe dargelegt.
Neben der verdauungsfördernde Wirkung (beziehungsweise der gesteigerten Produktion von Magensäure und Gallenflüssigkeit und der verbesserten Fettverdauung) werden dabei vor allem das reduzierte Hungergefühl und das verringerte Verlangen nach Süßem hervorgehoben, das bei Diabetes und Übergewicht sehr vorteilhaft ist. Speziell der Verzehr der sogenannten Bittergurke könne bei Prädiabetes den Glukosespiegel senken.
Mehr Bitterstoffe für die Gesundheit
Es lässt sich festhalten, dass der regelmäßige Verzehr von natürlichen Lebensmitteln mit Bitterstoffen einen äußerst positiven Einfluss auf die allgemeine Gesundheit haben und verschiedenen Erkrankungen vorbeugen kann. Eine Gewöhnung an den bitteren Geschmack kann sich daher durchaus lohnen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Kaina Qiao, Mingxia Zhao, Yan Huang, Li Liang, Yuyu Zhang: Bitter Perception and Effects of Foods Rich in Bitter Compounds on Human Health: A Comprehensive Review; in: Foods (veröffentlicht 22.11.2024), Foods
- diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe: Die Kraft der Bitterstoffe in der Ernährung bei Diabetes Typ 1 und Typ 2 (veröffentlicht 05.10.2023), diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe
- VerbraucherService Bayern: Bitter soll gesund sein? Süßes mag ich lieber! (veröffentlicht 05.04.2022), VerbraucherService Bayern
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.