Männer mit Erektionsproblemen haben häufig Parodontitis
Etwa dreiviertel der erwachsenen Bevölkerung leidet an Parodontitis. Diese chronische Entzündung des Zahnhalteapparats schädigt nicht nur die Zähne, sondern kann auch gefährliche Krankheiten verursachen. Parodontitis hat aber offenbar auch Einfluss auf das Sexleben, wie taiwanesische Forscher herausgefunden haben.
Parodontitis kann zu schweren Erkrankungen führen
In Deutschland leiden rund drei von vier Erwachsenen unter Parodontitis. Diese chronische Entzündung des Zahnhalteapparats schädigt nicht nur die Zähne, sondern kann laut wissenschaftlichen Untersuchungen auch lebensgefährliche Erkrankungen auslösen. So können die Keime über die Entzündungsherde im Zahnfleisch in die Blutbahn gelangen und auf diese Weise unter anderem Diabetes, Gefäßverkalkungen oder einen Herzinfarkt verursachen. Und erst vor kurzem haben US-amerikanische Wissenschaftler herausgefunden, dass bei manchen Frauen ein hohes Brustkrebsrisiko durch Parodontitis besteht.
Auswirkungen auf das Sexualleben
Bei Männern hat Parodontitis offenbar Auswirkungen auf das Sexualleben. Wie Forscher aus Taiwan in einer Studie herausfanden, leiden Männer, die Erektionsprobleme haben, häufig auch an Paradontitis. Die Wissenschaftler veröffentlichten ihre Ergebnisse im Fachmagazin „Andrologia“. Zwar sprechen Männer im Allgemeinen nicht gern über sexuelle Funktionsstörungen, doch das Problem der Impotenz hat sich in den vergangenen Jahren Gesundheitsexperten zufolge weiter verbreitet als man annehmen würde. Erektionsstörungen bei Männern sind keine Seltenheit. In medizinischen Fachkreisen wird Impotenz „erektile Dysfunktion“ genannt. Häufigste Ursache sind Stress und seelische Leiden.
Männer mit Erektionsproblemen haben oft schlechte Zähne
Und offenbar gibt es auch einen Zusammenhang mit der männlichen Mundhygiene. Die taiwanesischen Forscher von der „Taipei Medical University“ und Kollegen untersuchten rund 5.000 Männer aus verschiedenen Altersgruppen mit Erektionsschwierigkeiten. Sie stellten dabei fest, dass knapp 80 Prozent der Probanden unter einer bakteriellen Entzündung im Mundraum litten. Den Wissenschaftlern zufolge kann die Entzündung die Endothelzellen schädigen. Diese Zellen sorgen dafür, dass die Gefäße ausgefüllt werden – auch die im Schwellkörper. Wenn sie aber geschädigt sind, kann das den Blutzufluss in den Penis erschweren oder sogar verhindern. Die Folge sind dann Erektionsprobleme. Parodontitis vermeiden könne demnach auch einen Schutz vor Potenzproblemen darstellen. (ad)
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