Roher Fisch für ein langes Leben? Japanische Kost soll Sterblichkeit verringern
(aid) – Wenn es um das Alter geht, haben Japaner weltweit die Nase vorn. Die hohe Lebenserwartung wird auch mit der gesunden japanischen Kost in Verbindung gebracht. Eine aktuelle Studie aus dem britischen Ärzteblatt bekräftigt die Vermutung, dass eine Ernährung mit viel Reis, Gemüse und Fisch einen Beitrag zu einem langen Leben leisten kann. Ein besonderer Leckerbissen in Japan ist Sushi mit rohem Fisch oder auch roher Fisch mariniert, Sashimi, aber dann ohne Reis.
An der Untersuchung nahmen knapp 80.000 Menschen im Alter von 45 bis 70 Jahren teil. Sie wurden zu ihren Ernährungs- und Lebensgewohnheiten befragt.
In Deutschland ist es eine Pyramide, in Japan ein Kreisel: Im Jahr 2005 hatten die japanischen Behörden einen »Nahrungskreisel« mit vier Stufen von hohem zu niedrigem Verzehr entwickelt, um der Bevölkerung die Prinzipien einer gesunden Ernährung zu veranschaulichen. Der Japaner soll viel Getreide, also Reis, Nudeln und Brot essen, gefolgt von Gemüse. Auf der dritten Ebene stehen Fisch, Sojabohnen, Eier und Fleisch, während Obst und Milchprodukte in nur geringen Mengen gegessen werden sollen.
Mitarbeiter des Nationalen Zentrums für globale Gesundheit und Medizin in Tokio brachten die Angaben zur Ernährungsweise der Studienteilnehmer mit späteren Todesfällen in Zusammenhang. Anhand einer Skala von 0 bis 70 bestimmten die Wissenschaftler, wie stark sich die Probanden an die Empfehlungen des japanischen Gesundheitsministeriums hielten. Das Fazit: Wer sich stark an die Empfehlungen des »Nahrungskreisels« hielt, hatte im Laufe der folgenden 15 Jahre eine um 15 Prozent geringere Sterbewahrscheinlichkeit. Jeder 10-Punkte-Anstieg auf der Skala führte zu einer Reduktion der Sterblichkeit um 7 Prozent.
Doch trotz aller Forschungen, Statistiken und deren Interpretation: Ein Rezept für ein langes Leben gibt es nicht. Die Lebenserwartung ist von vielen verschiedenen Faktoren wie dem Lebensstil, der Gesundheitsversorgung und nicht zuletzt auch von den Genen abhängig. Wie stark der Einfluss der Ernährung ist, darüber kann nur spekuliert werden. (Heike Kreutz,aid)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.