Forscher konnten im Mausmodell zeigen, dass ein spezielles synthetisches Pflanzenpeptid (Cyclotide) die Entwicklung üblicher klinischer Anzeichen einer Multiplen Sklerose (MS) hemmen kann. Schon eine einmalige orale Gabe des Wirkstoffs hat die Symptome sehr stark verbessert.
Die Entdeckung der Wiener Wissenschafter macht Hoffnung, dass sie die MS-Erkrankung bereits in einer sehr frühen Phase stoppen oder ihre Entwicklung zumindest stark verlangsamen lässt.
In einem Tiermodell für MS wurde das Auftreten von Symptomen durch die orale Verabreichung von Cyclotiden erheblich reduziert. Es könnte also sein, dass sich die Zeitspanne zwischen den Schüben verlängert oder möglicherweise ein Ausbruch der Erkrankung verhindert werden kann.
Cyclotide sind makrozyklische Pflanzenpeptide, die aus allen bedeutenden Pflanzenfamilien (z.B. Kaffeegewächse, Kürbisgewächse, aber auch Gräser und Nachtschattengewächse) isoliert werden können und daher eine vielseitige und große Gruppe von Naturstoffen darstellen. Cyclotide unterdrücken den Botenstoff Interleukin-2 und damit die Zellteilung der T-Zellen, die bei der Reaktion des menschlichen Immunsystems als „Killer“- oder „Helfer“-Zellen wirken.
Cyclotide könnten daher möglicherweise auch bei anderen Erkrankungen eingesetzt werden, die durch ein überaktives, fehlgeleitetes Immunsystem gekennzeichnet sind wie etwa die rheumatoide Arthritis. Das daraus gewonnene Medikament kann oral eingenommen werden. (pm)
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