Aktionswoche für besseren Impfschutz: Beratungen zum Thema Masern
Die vermeintliche Kinderkrankheit Masern befällt auch Erwachsene. Gesundheitsexperten zufolge sind die Impfraten aber immer noch zu niedrig. In Bayern startet nun eine Aktionswoche für einen besseren Schutz. Der Fokus der diesjährigen Impfwoche liegt auf der Masernimpfung für Jugendliche und junge Erwachsene.
Bayerische Impfwoche startet
Im vergangenen Jahr hatte das Regionalbüro der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Europa anngesichts der deutlichen Zunahme der Masern-Infektionen eine „Intensivierung der Impfanstrengungen gegen Masern“ gefordert. Von Medizinern wird immer wieder betont, dass insbesondere Menschen, die mit Kleinkindern und Säuglingen zu tun haben, das Infektionsrisiko über ihren eigenen Masernschutz verringern sollten. Für die Kleinen selbst wird die Impfung von der Ständigen Impfkommission (STIKO) ohnehin seit Jahrzehnten empfohlen. In Bayern wird nun von der Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) in der Woche vom 18. bis 24. April 2016 die 4. Bayerische Impfwoche veranstaltet.
Jugendliche und junge Erwachsene im Fokus
Wie mitgeteilt wurde, liegt der Fokus der diesjährigen Impfwoche auf der Masernimpfung für Jugendliche und junge Erwachsene. Den Angaben zufolge bestehen hier im Freistaat nach wie vor deutliche Impflücken. Für eine erfolgreiche Masernelimination in Deutschland sollten diese Lücken rasch geschlossen werden. Laut einer Mitteilung des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bildet die Impfwoche den Abschluss der aktuell seit Herbst 2015 laufenden Medienkampagne „Masern – keine harmlose Kinderkrankheit“ des StMGP. In diesem Zusammenhang werden Gesundheitsämter in ganz Bayern vielfältige Aktionen, wie beispielsweise Impfberatungen am Gesundheitsamt, Impf-Informationsstände am Wochenmarkt, Aktionen in Kindergärten, Schulen oder Berufsschulen und Expertengespräche anbieten.
„Im Interesse der Gesundheit vieler“
Über die Frage Masernimpfung – Ja oder Nein? tobt seit Jahren ein heftiger Streit zwischen Gegnern und Befürwortern. Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) erklärte nun anlässlich der Aktionswoche: „Wer sich gegen Masern und andere Krankheiten impfen lässt, schützt sich und andere. Die Entscheidung für das Impfen ist damit keine Privatsache, sondern im Interesse der Gesundheit vieler, vor allem derer, die nicht geimpft werden können. Das sollten auch Impfgegner bedenken.“ Im Freistaat ist in den vergangenen Jahren der Anteil von Erwachsenen bei den Masernerkrankungen gestiegen. Den Angaben zufolge erkrankten beim letzten größeren Masernausbruch im Jahr 2013 über 780 Personen. Fast die Hälfte waren 18 Jahre oder älter.
Masern-Impfschutz einfach überprüfen
Menschen, die sich nicht sicher sind, können auf einer Webseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit einem einfachen Check ihren Masern-Impfschutz überprüfen. Durch eine Masernerkrankung wird das Immunsystem geschwächt. Die Krankheit beginnt meist mit Fieber, Bindehautentzündung, Schnupfen und Husten. Bei rund jedem zehnten Patienten in Deutschland treten Gesundheitsexperten zufolge zusätzliche Komplikationen wie Mittelohrentzündung, Bronchitis oder Lungenentzündung auf. (ad)
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.