Badesachen wechseln, auch körperliche Ursachen abklären
Endlich ist er da, der Sommer. Dann zieht es Kinder bei schönem Wetter wieder in die Freibäder. Doch das kühle Nass bringt nicht nur Erfrischung, sondern birgt auch Gefahren wie Harnwegsinfekte. Grund dafür ist meist eine Unterkühlung in der Genitalregion. Vor allem bei kleinen Kindern die oft unter Blasenentzündungen leiden, sollte ein Urologe auch körperliche Ursachen abklären, um einem chronischem Leiden vorzubeugen.
Blasenentzündungen treffen im Babyalter eher Jungen, danach leiden überwiegend Mädchen darunter. Beim Baden und anschließendem Herumtollen mit nasser Kleidung, entwickelt sich rasch eine schmerzhafte Blasenentzündung. Die Genitalregion unterkühlt schnell und wird dadurch schlecht durchblutet. Dann dringen Bakterien leichter ein. Sie können sich bei Temperaturen unter 37°C rasch vermehren und führen dann zu Entzündungen. Häufiger Harndrang, der sich bei kleinen Kindern auch durch Einnässen zeigen kann, sowie Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen sind Warnsignale. Bei Babys und Kleinkindern fehlen die typischen Symptome manchmal, sodass bei unklarem Fieber, allgemeinem Unwohlsein oder Erbrechen auch an einen Hanrwegsinfekt gedacht werden sollte. Weiteres Warnzeichen ist ein „streng“ riechender, trüber oder blutiger Urin.
Auch wenn neben Schmerzen beim Wasserlassen dem Kind andere Körperregionen wie der untere Rückenbereich wehtun, kann das für einen Harnwegsinfekt sprechen. Eltern sollten neben vorbeugenden Maßnahmen, wie Badesachen zu wechseln, bei einem Infekt auch den Urologen aufsuchen. Er kann nicht nur die Entzündung effektiv behandeln, sondern schließt auch innere Fehlbildungen, die Harnwegsinfekte begünstigen, aus.
„Je kleiner das Kind, desto ratsamer ist es, bei Symptomen einen Urologen aufzusuchen“, rät Urologe Dr. Reinhold Schaefer von der Uro-GmbH Nordrhein, einem Zusammenschluss niedergelassener Urologen. „Gerade bei der ersten Blasenentzündung können wir sanft mittels Ultraschall erkennen, ob innere Fehlbildungen wie eine Verengung der Harnröhre Infekte begünstigen.“
Ein Urintest gibt zudem Aufschluss über die Krankheitserreger und ermöglicht, ein passendes Medikament zu finden. „In der Regel erfolgt eine Kurzzeit-Therapie mit einem Antibiotikum, oft ergänzt durch schmerz- und krampflindernde Mittel“, erklärt Dr. Schaefer. Urologen empfehlen außerdem, Unterleib und Füße warm zu halten sowie viel zu trinken, um die Bakterien auszuspülen und die Blase zu entspannen. Cranberrysaft, Bärentraubenblätter in Tablettenform oder Kräutertees unterstützen zwar die Therapie, wirken allein jedoch nicht effektiv gegen bakterielle Entzündungen. (pm)
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