Hormonelle Veränderungen wirken sich ungünstig auf den Blutdruck aus
Frauen, die in die Wechseljahre kommen, sollten besonders auf ihren Blutdruck achten. Darauf weist die Deutsche Hochdruckliga (DHL) anlässlich des „Welt-Hypertonie-Tages 2016“ hin, welcher dieses Jahr unter dem Motto „Blutdruck in Bewegung“ läuft. Denn infolge der hormonellen Umstellung steigt während der Menopause der Spiegel des männlichen Hormons Testosteron, was sich ungünstig auf den Blutdruck auswirkt. Mehr als die Hälfte der Frauen ist daher im Laufe der Wechseljahre von Bluthochdruck betroffen. Um gesundheitliche Risiken zu vermeiden, sollte daher regelmäßig der Blutdruck gemessen und die Werte mit dem Arzt besprochen werden.
Fast jeder Dritte hat erhöhte Werte
Etwa 20 bis 30 Millionen Menschen haben laut der Deutschen Hochdruckliga (DHL) hierzulande einen erhöhten Blutdruck (Hypertonie). Dieser liegt vor, wenn die Messung beim Arzt wiederholt Werte über 140/90 mmHg ergibt. Anders als vielfach angenommen, handelt es sich dabei aber keineswegs um eine typische „Alterserkrankung“. Denn auch wenn vor allem ältere Menschen betroffen sind, zeigt das Messgerät auch bei immer mehr jüngeren Menschen erhöhe Werte an. Da Bluthochdruck keine spezifischen Symptome hervorruft, wird er oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt und muss dann häufig mit Medikamenten behandelt werden. Bleibt er unbehandelt, drohen – egal in welchem Alter – schwerwiegende gesundheitliche Schädigungen, denn die Hypertonie gilt nach wie vor als bedeutendster Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und kann dadurch einen Herzinfarkt oder Schlaganfall verursachen.
Frauen ab dem 70. Lebensjahr öfter betroffen als Männer
In Hinblick auf die Häufigkeit der Hypertonie nach Alter und Geschlecht lässt sich nach Angaben der DHL ein klares Muster erkennen: Bis zum Alter von 45 erkranken vorwiegend Männer, doch nach dem 50. Lebensjahr sind immer mehr Frauen betroffen, bis diese die Männer spätestens ab dem 70. Lebensjahr sogar überholt haben. Die Ursache für die mit steigendem Alter wachsende Anzahl an weiblichen Patienten liegt in den hormonellen Veränderungen während der Wechseljahre. Denn während der Menopause sinkt der Spiegel des blutdrucksenkenden weiblichen Geschlechtshormons Östrogen. Gleichzeitig steigt der Spiegel des männlichen Hormons Testosteron, was sich negativ auf den Blutdruck auswirkt und das Risiko für eine Hypertonie erhöht. Bei mehr als der Hälfte der Frauen entsteht dadurch im Laufe der Wechseljahre Bluthochdruck, so die Angaben der DHL. Neben dem könnten auch psychische Belastungen im Zusammenhang mit dieser „Umbruchphase“ wie Ängste und negativer Stress dazu führen, dass die Werte ansteigen, ergänzen die Experten der Hochdruckliga.
Bluthochdruck entsteht meist durch das Zusammenwirken mehrerer Risikofaktoren
Der Anstieg betroffener junger Menschen liegt der DHL zufolge in erster Linie an der wachsenden Anzahl Übergewichtiger. Hinzu kommen weitere Belastungen wie steigender Druck in der Schule und zu Beginn des Berufslebens, denn meist entsteht Bluthochdruck durch ein Zusammenspiel mehrerer Risikofaktoren. Zu diesen zählen weiterhin z.B. Bewegungsmangel, Rauchen und ein zu hoher Alkoholkonsum. Dementsprechend kann eine gesunde Lebensweise dem Bluthochdruck vorbeugen. Und selbst wenn dieser bereits in leichter Form (d.h. mit Werten unter 160/90 mmHg) besteht, ist es möglich, den Körper so weit in einen „Normalzustand“ zu versetzen, dass keine Medikamente notwendig sind.
Hier spielen vor allem eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung mit wenig Fett und Salz sowie moderates Training eine wichtige Rolle. Zudem können Entspannungsübungen zum Stressabbau wie z.B. Yoga oder autogenes Training sehr wirkungsvoll sein und zu hohe Blutdruckwerte positiv beeinflussen. Eine gute Unterstützung können auch verschiedene Hausmittel gegen Bluthochdruck bieten. Bewährt haben sich hier z.B. Kneipp´sche Anwendungen wie ein ansteigendes Armbad. Für dieses füllen Sie das Waschbecken mit 35 °C warmem Wasser und baden ihre Unterarme darin. Innerhalb von fünfzehn Minuten sollte die Temperatur dabei bis 39 °C ansteigen. (nr)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.