Baden-Württemberg: Landesgesundheitsamt empfiehlt Impfung gegen FSME
Zecken können gefährliche Infektionskrankheiten wie die Frühsommer-Meningoenzephalitis übertragen. Gesundheitsexperten raten Menschen, die sich viel im Grünen aufhalten, sich gegen FSME impfen zu lassen.
Gesundheitsexperten raten zur FSME-Impfung
Das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg rät Personen, die viel im Grünen unterwegs sind, zur Impfung gegen die Infektionskrankheit Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, sagte ein Experte des Amts in Stuttgart: „Für Outdoor-Orientierte und Menschen, die viel im Garten sind, ist es höchste Zeit, sich impfen zu lassen.“ Den Angaben zufolge könne man praktisch überall in Baden-Württemberg von einer Zecke gebissen werden. Laut Expertenangaben gebe es viele Fälle im Schwarzwald sowie im Albgebiet. Neben Baden-Württemberg gelten auch Bayern, Südhessen und das südöstliche Thüringen als besonders gefährdete Regionen.
Symptome auch außerhalb des Sommers
Es wird zwar immer wieder darauf hingewiesen, dass das Risiko von April bis Oktober am höchsten sei, doch das veränderte Wetter bewirke laut Wissenschaftlern, dass Zecken bereits im Februar und bis in den Dezember hinein aktiv seien. So erklärte Prof. Dr. Mackenstedt von der Universität Hohenheim in einer älteren Pressemitteilung: „Wir sind es nicht gewohnt, in den ehemals kalten Monaten mit Zeckenstichen zu rechnen und schützen uns nicht entsprechend.“ Auch Mediziner seien noch nicht unbedingt gewohnt, bei FSME-Symptomen außerhalb des Sommers gleich an Hirnhautentzündung zu denken. Doch: „Der Klimawandel hat die Zecke in Deutschland zu einem quasi ganzjährig aktiven Tier gemacht.“
Die meisten Menschen infizieren sich bei Freizeitaktivitäten
Medizinern zufolge infizieren sich 90 Prozent der an FSME Erkrankten bei Freizeitaktivitäten. Die Folge können Entzündungen von Hirnhaut, Gehirn oder Rückenmark sein. Insbesondere bei älteren Menschen kann die Erkrankung schwer verlaufen. Bei etwa einem Drittel der Infizierten treten Krankheitserscheinungen auf. Zunächst kommt es zu grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen und Schwindel. Bei rund zehn Prozent entstehe laut Ärzten auch eine Hirnhaut- und Gehirnentzündung mit der Gefahr von bleibenden Schäden wie Lähmungen. Bei ein bis zwei Prozent der Erkrankten führt die Erkrankung zum Tode. Gesundheitsexperten zufolge brauche man für einen vollständigen Schutz vor einer FSME eine Serie von Impfungen, die sich über fünf Monate ziehe.
Schutz vor Zecken
Neben FSME können Zecken auch Lyme-Borreliose übertragen. Gegen diese Infektionskrankheit schützt zwar keine Impfung, sie kann aber mit Antibiotika therapiert werden. Es ist umso besser, je eher die Krankheit entdeckt wird. Grundsätzlich gilt, sich möglichst gut vor Zecken zu schützen. Sinnvoll ist beispielsweise, die Hose in die Socken zu stecken, wenn man im Unterholz unterwegs ist und langärmlige Kleidung zu tragen. Spezielle Insektensprays können die kleinen Tierchen fernhalten. Bemerkt man Zecken am Körper, sollte man sie rasch mit Klebeband entfernen. Hat sich das Tier schon fest gesaugt, ist es beim Entfernen wichtig, nicht den Blutsack zu drücken, da dabei möglicherweise infektiöser Speichel oder Darminhalt verstärkt in die Blutbahn des Betroffenen gerät. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.