Tattoo „Nicht reanimieren!!!“: 91-Jährige lässt sich letzten Willen auf Brust stechen
Viele Menschen lassen sich einen kleinen Delfin oder eine Rose auf eine – meist bedeckte – Körperstelle tätowieren. Eine 91-jährige Frau aus den Niederlanden hat sich jedoch für ein Tattoo mit Botschaft entschieden. Sie ließ sich ihren letzten Willen auf die Brust stechen: „Nicht reanimieren!!!“
91-Jährige lässt sich Tattoo mit Botschaft stechen
Bewegt man sich durch die Straßen einer Großstadt, kann man leicht den Eindruck gewinnen, dass es fast keine Menschen gibt, die sich noch nicht tätowieren haben lassen. Umfragen haben jedoch gezeigt, dass nicht mehr als 15 Prozent der Deutschen ein Tattoo haben. Viele machen sich wegen einer möglichen Tattoo-Entfernung Sorgen und verzichten daher vorsorglich darauf, ihre Haut mit Motiven wie einer Rose, einem Delfin oder einem sogenannten Arschgeweih verzieren zu lassen. Eine Oma aus den Niederlanden hat sich weder durch mögliche Gesundheitsgefahren durch Tätowierungen noch durch deren Entfernung davon abhalten lassen, sich ein Motiv unter die Haut stechen zu lassen. Es musste allerdings ein Motiv mit Botschaft sein.
„Nicht Reanimieren!!! Ich bin 91+“
Die 91-jährige Rentnerin Nel Bolten hat sich ihr Dekolleté tätowieren lassen. Auf ihrer Brust steht jetzt in großen Lettern: „Niet Reanimieren!!! IK BEN 91+“. (deutsch: „Nicht Reanimieren!!! Ich bin 91+“) Das Tattoo soll als eine Art Patientenverfügung dienen und Sanitätern oder Ärzten im Ernstfall Anweisungen geben. Gegenüber dem Nachrichtenportal Omroepwest sagte die rüstige Frau: „Ich möchte nicht wiederbelebt werden, falls etwas Schlimmes passiert.“ Zwar sei sie noch fit, doch die Vorstellung, nach einem Unfall ans Bett oder einen Rollstuhl gefesselt zu sein, mache ihr Angst.
Rentnerin hofft auf Gesetzesveränderungen
Allerdings wird die Tätowierung die Rentnerin nicht vor lebensverlängernden Maßnahmen schützen. Damit einem solchen Wunsch Folge geleistet wird, muss man in den Niederlanden eine offizielle Patientenverfügung verfasst haben und bei sich führen oder ein spezielles Medaillon mit Name, Geburtsdatum und Foto um den Hals tragen. Bolten meinte aber: „Im Fernsehen habe ich gesehen, dass Sanitäter bei Wiederbelebungen nicht nach Medaillons suchen.“ Es müsse ja alles schnell gehen. Das Tattoo stelle ihrer Meinung nach die einzige Möglichkeit dar, die Wiederbelebung zu verzögern oder gar zu stoppen. Zudem hofft sie, dass sich die Gesetze in den nächsten Jahren ändern. (ad)
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