Frauen gehen immer öfter sexuelle Verbindungen mit anderen Frauen ein
Die menschliche Sexualität ist ein äußerst komplexes Thema. Eine neue Theorie besagt, dass heterosexuelle Frauen eher eine sexuelle Verbindung mit anderen Frauen eingehen, als heterosexuelle Männer mit anderen Männern. Der Autoren einer neuen Studie glauben, dass die Ursache hierfür scheinbar durch die Evolution ausgelöst wurde.
Forscher von der London School of Economics fanden bei einer Untersuchung heraus, dass Frauen bei ihrem Liebesleben flexibler als Männer zu sein scheinen. Heterosexuelle Frauen neigen eher dazu, Verbindungen mit anderen Frauen einzugehen. Der Grund hierfür scheint die Evolution zu sein, und hängt teilweise mit der polygamen Ehe zusammen. Die Wissenschaftler veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Biological Reviews“.
Frauen nutzten früher Sex um Konflikte und Spannungen in polygamen Ehen zu lösen
Der Evolutionspsychologe Dr. Satoshi Kanazawa hat eine neue Theorie aufgestellt. Diese bringt eine sogenannte sexuelle Fluidität von Frauen mit der Evolution und polygamen Ehen in Verbindung. Wenn Männer in früheren Zeiten mehr als eine Frau hatten, nutzten die Frauen Sex untereinander als eine Art Mechanismus, um Konflikte und Spannungen zwischen den Frauen zu lösen, erläutert der Experte. Die Frauen hatten intime Beziehungen untereinander, um die Konkurrenz zu reduzieren und folglich eine erhöhte Harmonie innerhalb der Familie zu schaffen, fügt der Mediziner hinzu.
Haben Frauen keine direkte sexuelle Orientierung?
Die Theorie besagt, dass Frauen “keine direkte sexuelle Orientierung” haben könnten, im Gegensatz zu Männern, erläutert der Forscher. Anstatt Hetero- oder Homosexuell zu sein, hängt die Orientierung der Frau weitgehend von dem jeweiligen Partner, ihrem Reproduktionsstatus und anderen Umständen ab”, erklärt Hauptautor Dr. Kanazawa.
Eine andere Erklärung für den Unterschied in der gleichgeschlechtlichen Anziehung zwischen den Geschlechtern könnte sein, dass Männer zwar ähnliche Wünsche wie Frauen haben, “aber sexuelle Interaktion gegenüber anderen Männern unterdrücken”, erklärte der Wissenschaftler. Der Grund hierfür könnte “eine soziale Stigmatisierung der männlichen Homosexualität sein”. Somit gehen Männer solchen Gefühlen seltener nach und vermeiden gleichgeschlechtliche Beziehungen.
49 Prozent der jüngeren Briten sehen sich nicht als 100 Prozent heterosexuell
Eine Umfrage bei 2.000 Frauen (die sich alle als heterosexuell ansahen) in Großbritannien ergab letzte Woche, dass zumindest eine von vier Frauen schon mal eine sexuelle Erfahrung mit einer anderen Frau hatte, sagen die Mediziner. Etwa 23 Prozent der Menschen in Großbritannien beschreiben ihre sexuelle Orientierung als nicht einhundert Prozent heterosexuell. Unter den jüngeren Menschen im Alter von 18-24, steigt der Wert sogar auf 49 Prozent an, sagen die Experten (as)
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