Weltweit werden Menschen immer älter
Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge ist die weltweite Lebenserwartung deutlich gestiegen. Wie alt man wird, hängt aber unter anderem davon, wo man geboren wird. Frauen in Japan werden am ältesten. Menschen in Sierra Leone sterben besonders früh.
Frauen leben länger als Männer
Nach Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die weltweite Lebenserwartung deutlich gestiegen und kletterte seit dem Jahr 2000 um fünf auf 71,4 Jahre. Frauen liegen mit 73,8 Jahren vor den Männern (69,1 Jahre). Wie aus der Gesundheitsstatistik der WHO hervorgeht, gibt es jedoch große regionale Unterschiede: Während neugeborene Kinder in 29 wohlhabenden Ländern laut den Experten eine Lebenserwartung von durchschnittlich mindestens 80 Jahren haben, beträgt die Lebenserwartung in 22 Ländern südlich der Sahara weniger als 60 Jahre.
Lebenserwartung in Deutschland erreicht Rekordwert
Für Frauen in Japan ist die Durchschnitts-Lebenserwartung mit 86,8 Jahren am höchsten, bei Männern nimmt die Schweiz mit 81,3 Jahren den Spitzenplatz ein. Den neuen Zahlen zufolge liegt die durchschnittliche Lebenserwartung für 2015 Geborene in Deutschland bei 81 Jahren. Bei Frauen sind es demnach 83,4 Jahre, bei Männern 78,7 Jahre. Auch das Statistische Bundesamt kam zu ähnlichen Ergebnissen: In einer Pressemitteilung berichteten die Experten vor wenigen Monaten darüber, dass die Lebenserwartung auf einen Rekordwert gestiegen ist. Ein vor kurzem veröffentlichter Vergleichsindex zur Lebenserwartung zeigte jedoch, dass es in hohem Maße vom Wohlstand einer Region abhängt, welches Lebensalter die dort lebende Bevölkerung erreicht. Laut den Zahlen der WHO schneiden die Deutschen im direkten Vergleich mit den europäischen Nachbarn relativ schlecht ab. Diejenigen Bürger, die in Europa am längsten leben, sind Schweizer, Spanier und Italiener.
Menschen in Sierra Leone sterben besonders früh
Menschen, die im Sierra Leone geboren werden, sterben den Angaben zufolge am frühesten. In dem westafrikanischen Land leben Frauen im Schnitt 50,8 Jahre und Männer werden sogar nur 49,3 Jahre alt. Positiv sei, dass Menschen in der afrikanischen Region im Schnitt immerhin 9,4 länger lebten, als noch vor 15 Jahren – dort stieg die Lebenserwartung am stärksten. Grund dafür ist laut der WHO die bessere Bekämpfung von Malaria. Außerdem sei es gelungen, gegen die Ausbreitung von HIV vorzugehen.
Afrika hinkt bei der Gesundheitsversorgung hinterher
Für die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung ist dieser Erfolg ein Hinweis dafür, wie wichtig politische und wirtschaftliche Hilfe in armen Ländern ist. „Die gestiegene Lebenserwartung zeigt, dass sich Investitionen in die Gesundheitsversorgung und in medizinische Forschung und Entwicklung auszahlen“, meinte die Geschäftsführerin der Stiftung, Renate Bähr. „Doch Afrika hinkt bei der Gesundheitsversorgung und der Lebenserwartung weiter hinterher. Obwohl der Kontinent am stärksten durch vermeidbare Krankheiten wie Aids und Malaria betroffen ist, gibt es beispielsweise nur zwei Ärzte pro 10.000 Einwohner! In Europa sind es 16-mal so viele.“ (ad)
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