Brokkoli fördert unsere Immunabwehr
Forscher haben herausgefunden, wie Nahrungsbestandteile und Umweltfaktoren das Immunsystem beeinflussen. Verschiedene Kohlenwasserstoff-Verbindungen stabilisieren demnach ein empfindliches System im Darm, den sogenannten Ah-Rezeptor und seinen Gegenspieler, den Ah-Rezeptor-Repressor.
Bei bakteriellen Infektionen gerät dieses Gleichgewicht leicht aus dem Lot – es kann zu gefährlichen Komplikationen kommen. Unter anderem der regelmäßige Genuss von Brokkoli soll dem entgegensteuern können.
Der Darm dient neben der Verdauung auch der Abwehr von Krankheitserregern und Schadstoffen. Sein Immunsystem muss daher ständig austariert werden. Für diesen Vorgang spielen der sogenannte „Ah-Rezeptor“ (Aryl-Hydrocarbon-Rezeptor) sowie sein Gegenspieler der Ah-Rezeptor-Repressor eine wichtige Rolle. Sie sind gemeinsam für eine angepasste Immunantwort verantwortlich. Wissenschaftler wollten nun wissen, wie das Zusammenspiel des Ah-Rezeptors und des Repressors genau funktioniert.
Sie ersetzten dazu bei Mäusen das Gen für den Ah-Rezeptor-Repressor durch ein grün fluoreszierendes Protein, das immer dann grün aufleuchtete, wenn eigentlich das Gen für den Repressor aktiv werden sollte. Es zeigte sich, dass der Repressor immer dann besonders aktiv war, wenn auch der Ah-Rezeptor aktiviert war.
Als die Forscher im Mausmodell das Gen für den Ah-Rezeptor-Repressor ausschalteten, waren die Mäuse vor einem septischen Schock geschützt. Eine Überfunktion des Ah-Rezeptor-Repressors wie auch des Ah-Rezeptors verursachte eine erhöhte Empfindlichkeit für chronische Darmentzündungen.
Die Ernährung könnte in diesem Zusammenhang von Bedeutung sein. Gemüsesorten wie Brokkoli mit seinen vielen Substanzen, die an den Ah-Rezeptor binden und damit den dazugehörenden Repressor aktivieren, wirken sich stabilisierend auf das Immunsystem im Darm aus.
Ob diese an Mäusen gewonnenen Erkenntnisse sich auch auf den Menschen übertragen lassen, muss allerdings noch erforscht werden. Die Studie finden Sie hier. (pm)
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