Flüssigkeitsverlust bei Durchfall kann mit verdünntem Apfelsaft ausgeglichen werden
Durchfall bei Kindern kann aufgrund des Flüssigkeitsverlustes schnell zu einem kritischen Beschwerdebild werden. Hier ist daher gegebenenfalls die Verabreichung von Elektrolytlösungen erforderlich. Allerdings kann den Ergebnissen einer aktuellen Studie zufolge bei leichtem Durchfall auch verdünnter Apfelsaft den Flüssigkeitsverlust ausgleichen – mit gleichem Erfolg und weniger Nebenwirkungen.
Das kanadische Forscherteam um Stephen B. Freedman vom Alberta Children’s Hospital an der University of Calgary kommt in seiner aktuellen Untersuchung zu dem Ergebnis, dass bei Kindern, die infolge einer milden Gastroenteritis (Magen-Darm-Infekt) erste Anzeichen einer Austrocknung aufweisen, verdünnter Apfelsaft einen vergleichbar guten Ausgleich des Flüssigkeitsverlustes bewirkt, wie die gängigen Elektrolytlösungen. Ihre Ergebnisse haben die Forscher in dem Fachmagazin „JAMA“ veröffentlicht.
Durchfall kann bei Kindern leicht eine innere Austrocknung bewirken
Erleiden Kinder im Zuge einer Durchfall-Erkrankung größere Flüssigkeitsverluste, kann dies einen lebensbedrohlichen Flüssigkeitsmangel zur Folge haben. Als Gegenmaßnahme erhalten Kinder bei Anzeichen einer Austrocknung meist Elektrolytlösungen. Die kanadischen Ärzte untersuchten in ihrer aktuellen Studie nun anhand von 647 zufällig ausgewählten Kindern (mittleres Alter 28,3 Monate; 331 Jungen 441 Mädchen), die wegen einer milden Gastroenteritis und minimaler Austrocknung klinisch behandelt wurden, ob der Flüssigkeitsverlust auch mit verdünntem Apfelsaft ausgeglichen werden kann.
Apfelsaft mit besserem Behandlungsergebnis
Anhand der Verbesserung des Beschwerdebildes sowie der gegebenenfalls erforderliche erneuten ärztlichen Behandlungen wurde der Erfolg der oralen Aufnahme des verdünnten Apfelsaft mit der Einnahme einer Elektrolytlösung verglichen. Bei lediglich 16,7 Prozent der Kinder in der Apfelsaft-Gruppe habe die Therapie keinen Erfolg gezeigt, wohingegen in der Elektrolyt-Gruppe 25 Prozent der Kinder erneut therapeutisch versorgt werden mussten, berichten Freedman und Kollegen. Die Forscher kommen zu der Schlussfolgerungen, dass bei Kindern mit milder Gastroenteritis und minimaler Austrocknung anfänglich verdünnter Apfelsaft oral verabreicht werden sollte, gefolgt von den bevorzugten Flüssigkeiten. Dies führe, „verglichen mit Elektrolytlösungen, zu weniger Behandlungsfehlern“ und einem höheren Erfolg. (fp)
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