Eine leichte Elektrostimulation des Gehirns verringert das Schlafbedürfnis. Das haben jetzt Forscher aus Freiburg nachgewiesen. Sie führten bei gesunden Probanden eine transkranielle Gleichstromstimulation durch, bei der ein sehr schwacher Strom durch den Schädel geleitet wird. Die Behandlung reduzierte das Schlafbedürfnis im Schnitt um 25 Minuten.
Bei den Probanden hat die Gleichstromstimulation das Schlafbedürfnis deutlich verringert, ohne dass negative Effekte auf Konzentration, Wachheit und Gedächtnisbildung aufgetreten sind. Grundlage dafür, dass Menschen sich wach und ausgeschlafen fühlen, ist eine ausgewogene hohe Aktivierbarkeit des Gehirns. Diese wird durch sogenannte Arousalprozesse im Gehirn gesteuert und lässt sich mit einem Elektroenzephalogramm messen.
Bei Patienten mit Parkinson, chronischer Depression und Hirnschädigungen, etwa nach einem Schlaganfall, sind diese Arousalprozesse oft verringert, was ein extrem großes Schlafbedürfnis zur Folge haben kann. Bei vielen Patienten führen die gängigen Therapieverfahren, wie Aktivierungsprogramme und Medikamente, nicht zu einer ausreichenden Besserung. Für diese Patienten könnte die Elektrostimulation in Zukunft eine wirksame und gut verträgliche Behandlungsart sein, so die Wissenschaftler.
Die Stimulation führte in der Untersuchung an 19 Probanden im Schnitt zu einer Verringerung der Gesamt-Schlafdauer um 25 Minuten (Schlafdauer nach Stimulation: 387 Minuten; ohne Stimulation: 412 Minuten). Weder in psychologischen Tests noch in ihrer Selbsteinschätzung zeigten die Probanden einen Unterschied zu Vergleichspersonen. Auch die Schlafarchitektur, also die Zusammensetzung von Leicht-, Tief- und REM-Schlaf, die für die nächtliche Verarbeitung von Informationen wichtig ist, blieb unverändert. Weitere Informationen finden Sie hier.
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