Die häufigsten Fußballverletzungen und deren Ursachen
Heute startet die Fußball Europameisterschaft und viele Fußballfans werden in den kommenden Wochen gespannt die Spiele ihrer Mannschaft verfolgen. Das Universitätsklinikum Freiburg nutzt die Gelegenheit, um Hobby- und Amateurfußballer auf das Verletzungsrisiko hinzuweisen, welches beim Kicken ohne angemessenes Aufwärmen besteht. Auch Hobbyfußballer sollten sich vor dem Spielen unbedingt aufwärmen und danach dehnen, betonte das Universitätsklinikum in einer aktuellen Pressemitteilung.
Weder die Profispieler bei der EM in Frankreich, noch Hobby- und Amateurfußballer sind vor schmerzhaften Zwischenfällen geschützt. Doch gerade im untrainierten Zustand ziehen sich Fußballer beim Spielen schnell Verletzungen zu, so die Mitteilung des Freiburger Uniklinikums. „Besonders während der laufenden Fußballsaison ist an Samstagen und Sonntagen ein erhöhtes Aufkommen an Fußballverletzungen in unserer Notaufnahme festzustellen“, berichtet Dr. Thorsten Hammer, Ärztlicher Leiter der Chirurgie des Universitäts-Notfallzentrums Freiburg. Hammer ist auch Mannschaftsarzt des Bundesligisten SC Freiburg.
Verletzungen beim Fußball meist ohne Gegnerkontakt
Verletzungen beim Fußball sind durchaus keine Seltenheit, doch „anders als oft vermutet, passieren nur maximal 15 bis 20 Prozent aller Verletzungen durch Gegnerkontakt, beispielsweise beim Foulspiel im Zweikampf“, erläutert Dr. Hammer. Dem Mediziner zufolge sind eher die Fehleinschätzung des eigenen Trainingszustands und der körpereigenen Fitness die größten Risikoquelle. „Wer nach längerer Pause wieder mit dem Kicken beginnt, sollte sich nicht gleich zu viel zumuten, sondern erst langsam wieder an das frühere Leistungsniveau gewöhnen“, so der Hinweis in der Mitteilung des Freiburger Uniklinikums.
Mangelhaftes und falsches Aufwärmen das größte Verletzungsrisiko
Ein Großteil der Verletzungen beim Fußball ereignet sich laut Aussage der Mediziner durch Eigenverschulden. „Mangelhaftes oder gar falsches Aufwärmen vor dem Spiel oder dem Training“ stellt dabei laut Aussage von Dr. Hammer das größte Verletzungsrisiko dar. „Mindestens genauso wichtig ist auch das Dehnen der beanspruchten Muskelpartien nach der Trainings- oder Spieleinheit“, so Hammer weiter. Dem Experten zufolge sollten Personen, die regelmäßig Fußball spielen, auch darauf achten, ihre gesamte Muskulatur zu trainieren. Hier seien insbesondere Muskelgruppen, die beim Fußball oftmals vernachlässigt werden, wie die Außenseiten des Oberschenkels oder die Bauch- und Rückenmuskulatur, zu stärken und zu dehnen.
Erholungsphasen sind wichtig
Richtiges Aufwärmen und Dehnen vor dem Training oder Spiel ist laut Mitteilung des Freiburger Uniklinikums „das Wichtigste“, wobei „gegen Ende der Aufwärmübungen auch ein paar lockere Steigerungsläufe, Sprints und Stretching-Übungen“ nicht fehlen sollten. Laut Aussage der Experten können darüber hinaus Tape-Verbände oder Bandagen helfen, die Sprunggelenke während des Sports zu stabilisieren. Ebenfalls wichtig sei allerdings eine ausreichende Erholungsphase nach dem Spiel. Eine aktive Erholung der Muskeln und Gelenke könne dabei beispielsweise mit Schwimmen, Radfahren oder Jogging unterstützt werden. Nicht zuletzt warnen die Experten Sportler davor, bis zur völligen Erschöpfung zu kämpfen. Weil damit das Verletzungsrisiko deutlich zunehme. Auch raten die Freiburger Mediziner Fußballspielern, darauf zu achten, stets genügend zu trinken. Denn gerade bei heißem Wetter sei ausreichend Flüssigkeit ein absolutes Muss und beuge zudem Muskelverletzungen vor.
Die häufigsten Fußballverletzungen
Als klassische Verletzungen muskulärer Art, die beim Fußballspielen auftreten können, nennt das Universitätsklinikum Freiburg „Muskelfaserrisse an Oberschenkeln, Waden und den Adduktoren.“ Auch seien Knie- und Sprunggelenke besonders anfällig für Verletzungen an Bändern, Kapseln und Menisken. Hier treten laut Aussage der Experten „am häufigsten Kreuzbandrisse, Achillessehnen- oder Außenbandrisse auf.“ Bei Knochenbrüchen, wie beispielsweise Frakturen im Unterschenkel oder Schienbein, sei festzustellen, dass diese tatsächlich meist vom Zweikampf herrühren. Ähnliches gelte für Gehirnerschütterungen, welche oft entstehen, wenn zwei Spieler beim Kopfball zusammenprallen. Allgemein werde das Verletzungsrisiko beim Fußball zudem durch schlechte Platzbedingungen begünstigt. Besonders kurzer Kunstrasen oder trockene, staubige Plätze seien hier negative Faktoren. „Je stumpfer der Platz, desto höher ist das Risiko für muskuläre- und Bandverletzungen“, berichtet Dr. Hammer. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.