Am 11. und 12. Juni lud die Internationale Gesellschaft für Oxyvenierungstherapie e.V. ihre Mitglieder und andere Interessierte zum Jahreskongress ins Ramada-Hotel nach Kassel ein. Nationale und internationale Referenten und Buchautoren referierten über ihre neuen Forschungsergebnisse mit nahem Praxisbezug. Neben der Oxyvenierung als Bestandteil komplementärer Therapiekonzepte, dokumentiert anhand von Laborergebnissen und Falldokumentationen, waren differenzierte Diagnosemöglichkeiten sowie darauf basierende individuelle und reproduzierbare Therapiemöglichkeiten weitere Schwerpunktthemen der Veranstaltung. Im Fokus standen darüber hinaus chronische Entzündungen als eine der Ursachen für Sekundärerkrankungen. Der Darm mit seinem metabolischen System wurde dabei besonders mit Blick auf mögliche Dysbalancen im mikrobiellen Milieu und deren Ursachen und Regulierung beleuchtet. Therapieerfolgshindernisse, wie etwa der Einfluss von Toxinen auf das komplexe zelluläre System des Stoffwechsels, wurden analysiert und Chancen, diese zu reduzieren oder zu eliminieren, erörtert.
Es wurde bestätigt, dass die gefahrlose Oxyvenierungtherapie nach Dr. Regelsberger, Neurologe und Neurochirurg, bei vielen Fällen chronischer Erkrankungen als Erfolg versprechender Bestandteil eines ganzheitlichen Therapiekonzeptes zu empfehlen ist. Das ist darauf zurückzuführen, dass die dem Blut intravenös zugeführten kleinen Sauerstoffbläschen u.a. eine Bildung von gefäßerweiternden und entzündungshemmenden Stoffen und die Ausschwemmung von überflüssigem Gewebewasser (Ödeme) bewirken. In der Folge wird die Verklebefähigkeit der Blutplättchen eingeschränkt, was das Thromboserisiko vermindert. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass sich eosinophile Granulozyten als wesentliche Faktoren der körpereigenen Abwehr unter der Oxyvenierung besser vermehren. Kurz: Das Immunsystem wird ausgleichend moduliert und reaktionsfähiger.
Die Beeinflussung der Interleukinmuster, die als Botenstoffe des Immunsystems fungieren, gehörte zu weiteren Vortragsthemen. Die vorgestellten Forschungsergebnisse ergaben eine gemeinsame Schnittmenge und wurden durch Erkenntnisse aus dem Bereich der Herzratenvarianzanalyse, die der Harmonisierung des autonomen Nervenssystems dient, abgerundet.
In den Industrienationen leidet nahezu jeder Mensch bis zum Alter von 60 Jahren an drei bis vier chronischen Erkrankungen, bei denen entzündliche Prozesse fast immer eine Rolle in der Ursachenkaskade spielen. Je genauer diese Ursachen identifiziert werden können, desto präziser lassen sich reproduzierbare Therapiekonzepte entwickeln, die eine große Bandbreite an individuellem Spielraum – je nach Patient und Symptombild – bieten. Die Botschaft und das Fazit des Kongresses waren eindeutig: Nahezu allen chronischen Erkrankungen liegen ähnliche Entstehungsmuster zugrunde. Ist eine Erkrankung erst einmal chronisch, steht der Therapeut vor der Herausforderung, die Symptomatik aus mehreren Blickwinkeln zu betrachten. Interdisziplinäres Expertenwissen kann die alleinige symptombezogene Herangehensweise hier immens bereichern und für betroffene Patienten zu individuell ideal abgestimmten Therapiekonzepten führen. Erklärtes Ziel dabei ist, therapeutisch darauf hinzuwirken, dass alle Faktoren, die die Selbstheilung blockieren, eliminiert und jene, die sie von Natur aus ermöglichen, unterstützt werden. Ein solcher Hintergrund rechtfertigt den heute gern verwendeten Begriff Ganzheitlichkeit auf authentische Weise.
Bei der Internationalen Gesellschaft für Oxyvenierungstherapie e.V. ist das Vortragsprogramm nebst Referenten einsehbar und in Kürze können die meisten Vorträge auf CD oder USB-Stick bezogen werden. (pm)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.